Finde deinen eigenen Weg

Was mir ganz oft auffällt, sowohl bei anderen als auch bei mir selbst, ist dass viele Leute immer davon ausgehen, dass es "den EINEN perfekten Weg" oder "die eine perfekte Lösung" für alles gibt. Man hört jemanden sagen, dass eine bestimmte Creme seine Akne hat verschwinden lassen; andere schwören auf eine Diät, die einem zu weniger Blähungen verhelfen und wieder andere behaupten, diese eine Methode verhilft jedem zu mehr Stärke. Das Ding ist aber, dass es mehrere Wege zum Ziel gibt, dass eine Sache nicht zwingend jedem hilft. Es gibt nicht diesen einen einzigen Weg, der mit Sicherheit zum Ziel führt.

Wir Menschen sind alle ganz individuell, haben alle andere Vorraussetzungen und unterschiedliche Bedürfnisse. Kein Mensch gleicht dem anderen. Von daher können wir auch nicht davon ausgehen, dass jedem eine bestimmte Sache gefällt oder zu einem passt. Jeder einzelne muss für sich selbst herausfinden, was das beste für sie oder ihn ist.

So ist das auch in Recovery. Bei mir war es so, dass ich Ewigkeiten lang auf der Suche nach dem einen, perfekten Weg aus der Essstörung gesucht habe. Ich habe hunderte Blogs und Bücher über das Thema gelesen, nur um zu erfahren, was anderen aus der Krankheit geholfen hat. An sich ist das gar nicht falsch - ganz im Gegenteil, es kann sehr hilfreich sein, sich Inspiration von außen zu holen. Das Problem ist dabei eben nur, dass es nicht den einen Weg aus der Essstörung gibt, auf den ich so sehr gehofft habe. Ich muss meinen eigenen Weg finden, wie ich es daraus schaffe.

Der eine braucht eine Therapie, um gesund zu werden; der andere nicht. Manche müssen in eine Klinik, andere wiederum nicht. Manche brauchen x Kalorien zum zunehmen, andere hingegen vielleicht weniger oder mehr. Genauso gibt es ja auch nicht dieses eine Gericht, dass jedem schmeckt, oder diese eine Lernmethode, mit der man am schnellsten lernt.

Was für eine Person funktioniert, muss nicht gleich für jeden funktionieren.

Gerade in Recovery finde ich, dass es sehr wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden und sich nicht ständig nach den Erfahrungen anderer zu richten. Denn wir alle haben so unterschiedliche Vorraussetzungen und Bedürfnisse, für die man individuell eine Lösung finden muss. Und um diese zu finden, muss man den Mut haben, ins kalte Wasser zu springen und sich "einfach" mal zu trauen. Einfach ist es natürlich nicht; es kostet immens viel Überwindung, mit Gewohnheiten zu brechen. Aber es ist machbar. Erst wenn man ins "TUN" kommt, kommt man richtig voran.

Vergleicht euch nicht mit anderen, sondern findet euren eigenen Weg. Probiert vieles aus und bildet euch eine eigene Meinung, anstatt immer nur auf andere zu hören. Richtet den Blick nach innen, statt nach außen. Folgt eurer Intuition. Dann werdet ihr euer Ziel erreichen.

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Rezept: Kokos-Kakao-Granola / Recipe: Coconut-Cocoa-Granola

Seit ich das erste mal mein eigenes Granola gemacht habe, kann ich nicht mehr ohne. Selbstgemachte Dinge schmecken allgemein immer viel besser als gekaufte, so auch bei diesem Granola. Das tolle daran ist, dass man es eigentlich beliebig variieren kann, wie man will und somit tausend verschiedene Sorten kreieren kann. Und es ist einfacher zu machen, als man denkt.

Since I've made my very first granola, I can't live without it anymore. In general, homemade goods taste much better than store bought foods, just like granola. The cool thing about it is that you can vary it in any way you desire and that you can create thousands of different flavors and combinations. Plus it's much easier to make than you might think.


Dieses hier ist Kokos-Kakao-Granola - perfekt für Leute, die es schokoladig mögen, wie ich zum Beispiel. Ohne Schokolade oder Kakao, ohne mich. Man kann es mit etwas Milch oder Joghurt genießen, als Topping für Smoothie Bowls verwenden oder auch einfach pur essen. Das coolste meiner Meinung nach ist, wenn man es mit Mandelmilch isst und diese dabei zu Kakaomilch wird - himmlisch!

This one here is coconut-cocoa-granola - perfect for people like me who like the taste of chocolate. You can eat it with milk or yogurt, as a topping for smoothie bowls or just as it is. What's cool is when you eat it with almond milk cause it will taste like cocoa milk - heaven!

Wer mag, kann noch mehr Zutaten hinzugeben oder andere ersetzen. Wichtig: Rosinen und ähnliches nicht mit in den Ofen geben! Sonst verbrennen sie, werden schwarz und steinhart. Lieber erst mit ins Granola mischen, sobald es aus dem Ofen kommt.

If you want, you can add even more ingredients or switch some for others. Important: don't put raisins and the like in the oven! Or else they will burn, become black and hard as stone. Better add them to the granola as soon as you remove it from the oven.


ZUTATEN / INGREDIENTS:
  • 120g kernige Haferflocken / 120g rolled oats
  • 15g gepuffter Quinoa, Reis oder Buchweizen / 15g puffed quinoa, rice or buckwheat
  • 20-25g Kokoschips / 20-25g coconut flakes
  • 20g Mandeln, zerhackt / 20g sliced almonds
  • 1-2 TL Kakaopulver (je nachdem, wie schokoladig man es mag) / 1-2 tsp cocoa powder (depending on how chocolatey you like it to be)
  • 35-40g Ahornsirup / 35-40g maple syrup
  • 35g Rosinen / 35g raisins
ZUBEREITUNG / METHOD:
  • Ofen auf 175°C vorheizen. / Preheat oven to 175°C.
  • In einer großen Schüssel Haferflocken, gepufften Quinoa, Kokoschips, zerhackte Mandeln und das Kakaopulver miteinander vermischen. / In a large bowl combine oats, puffed quinoa, coconut flakes, sliced almonds and cocoa powder and mix well.
  • Nun den Ahornsirup hinzugeben und gut vermischen, bis die Masse leicht aneinander klebt. / Now add the maple syrup and stir well until the mixture slightly sticks together.
  • Die Mischung auf ein Backblech mit Backpapier verteilen und in den Ofen für ca. 20 Minuten schieben. Zwischendurch kurz mit einem Löffel vermischen. / Pour the mixture onto a backing sheet with parchment paper and put in the oven for around 20 minutes. Stir in between with a spoon.
  • Sobald die 20 Minuten um sind, das Granola aus dem Ofen holen und die Rosinen hinzugeben. Abkühlen lassen und genießen! / As soon as the 20 minutes are over, remove granola from the oven, and add the raisins. Let cool and enjoy!
Dieses Granola schmeckt so gut, ich kann es jedem nur empfehlen. Vor allem erfordert es wenig Arbeit und Zeit und sparen tut man dabei auch noch, wenn man sonst immer Granola oder Müsli aus dem Supermarkt kauft. Ich kann es mir auch toll als kleines Geschenk vorstellen. Lasst es mich wissen, wenn ihr das Rezept ausprobiert!

This granola tastes so good, I can recommend it to everyone. Especially cause it's easy and fast to make and you save money with it if you normally buy your granola at the supermarket. I also think it would be good as a little present. Let me know if you try out the recipe!


Kalorien zählen in Recovery?

Wer mir auf Instagram folgt weiß vielleicht bereits, dass ich seit einigen Wochen probiere, nicht Kalorien zu zählen und mehr auf meinen Körper zu hören. Ich habe schon seit langem mit dem Gedanken gespielt, das zählen zu lassen, doch habe ich es mich nie getraut weil ich Angst hatte, weniger zu essen als ich bräuchte und dadurch abzunehmen. In diesem Post möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen sowie einige Vor- und Nachteile des "nicht-zählens" aufzeigen.


Kurz zu meiner Geschichte mit Kalorien zählen: Angefangen damit habe ich vor gut 5 Jahren; anfangs noch sehr oberflächlich und irgendwann habe ich mir dann einen Kalorien Tracker aufs Handy geladen. Zu dem Zeitpunkt diente das zählen dem Zweck, nicht "zu viel" zu essen und eine bestimmte Menge an Kalorien nicht zu überschreiten. Als ich dann meine Recovery begonnen habe, fand ich das zählen sehr hilfreich, um zu überprüfen, ob ich zum zunehmen genug esse. Das hat sich auch so über mehrere Jahre hinweg gehalten. Zwischendurch habe ich es immer mal wieder ohne zählen probiert, bin dann allerdings immer wieder zum zählen zurückgekommen. Jetzt zähle ich schon seit gut mehr als einen Monat nicht mehr mit der App, höchstens nur noch im Hinterkopf, aber das wird auch von Tag zu Tag weniger.

Ohne dem penetranten und sehr genauem zählen geht es mir um einiges besser! Ich fühle mich freier, weniger gestresst, muss nicht mehr alles aufs Gramm genau abwiegen und kann mehr auf meinen Körper hören. Das Problem mit dem tracken ist bei mir nämlich, dass ich, anstatt auf meinen Körper zu hören, mehr auf die App geachtet habe - also ich habe geguckt, wieviele Kalorien ich noch "offen habe" und habe danach meine Mahlzeiten gewählt. Heißt zum Beispiel, dass ich mir keine Schokolade erlauben konnte, auch wenn mein Körper danach verlangt hat, weil es ansonsten "zu viel" gewesen wäre. Oder auch umgedreht, dass ich mit keinen Apfel erlauben konnte, weil mir die App sagte, ich brauchte mehr als nur ein Stück Obst, um mein Ziel zu erreichen. Klar sollte man in Recovery darauf achten, genug zu essen, doch wenn man sich dann wieder etwas verbietet, geht das auch in die total falsche Richtung. Man sollte meiner Meinung nach ja lernen, sich alles erlauben zu können, egal was man vorher gegessen hat oder noch essen wird, und auf seinen Körper hören. Besonders letzteres ist nicht immer einfach, da Hunger- und Sättigungsgefühle bei einer Essstörung total aus den Fugen geraten, doch mittlerweile bin ich persönlich glaube an einem Punkt angelangt, an dem ich meine Portionen gut einschätzen kann und diese Art der Kontrolle nicht mehr so extrem brauche.

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Da ich nicht mehr Kalorien zähle, ist es mir auch egaler geworden, wieviel Fett ich esse bzw. wie sich meine Makronährstoffe verteilen. Es ist so ein bisschen wie nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" - habe ich die Zahlen nicht mehr vor Augen, kann ich sie auch viel leichter ausblenden und das essen, worauf ich Lust habe.

Eine weitere Sache ist, dass ich nicht mehr alles so genau abwiegen und -messen muss. Das ist eine Sache, an der ich zwar immer noch arbeiten muss, doch mittlerweile ist es besser bzw. weniger geworden, seit ich nicht mehr zähle. Da ich jede einzelne Kalorie ganz genau tracken wollte, musste ich dafür auch jedes Lebensmittel aufs Gramm genau abwiegen - egal, ob es Nüsse, Obst, Gemüse, Reis oder selbst Gewürze waren... Man kann sich vorstellen, wie anstrengend und teilweise sinnlos das auch ist, vor allem wenn man kochen will. Mir fiel es deswegen auch schwer, auswärts essen zu gehen, denn ich konnte immer total schlecht einschätzen, wieviel in meinem Essen drin war und konnte so das Essen auch nicht genießen, weil ich in meinem Kopf die ganze Zeit am rechnen war. Das mit dem auswärts essen gehen ist zwar immer noch schwer für mich, doch es ist etwas leichter Sachen zu essen, von denen ich die genauen Kalorien nicht weiß.

Außerdem ist es auch so, dass mir weder meine Ärztin noch meine Ernährungsberaterin zum Kalorienzählen geraten haben. Meine Ernährungsberaterin hat mir sogar eher davon abgeraten! Immerhin soll man lernen, Essen nicht als Zahlen, Fette oder Kalorien zu sehen, sondern als Genuss und Energie, um sein Leben zu leben. Esspläne können da hilfreich sein, um vom zählen wegzukommen. Und statt mit der Waage alles zu portionieren, kann man auch mit Tassen oder Esslöffeln arbeiten.

Zu guter letzt kann ich sagen, dass sich das nicht-zählen nicht negativ auf mein Gewicht oder meine Genesung allgemein ausgewirkt hat. Mittlerweile habe ich einigermaßen ein Gefühl dafür entwickeln können, was für mich genug ist. Ich habe festgestellt, dass ich mich nur selber anlüge wenn ich behaupte, dass ich zähle, um genug zu essen. Wenn ich ehrlich zu mir wäre, mir nichts verbiete und auf meinen Körper höre, dann komme ich schon auf genug. Und wenn ich mir doch mal unsicher bin, versuche ich, vorsichtshalber ein bisschen mehr zu essen, auch wenn das nicht immer einfach ist. Aber es ist definitiv die klügere Entscheidung. Letztlich dient das zählen mehr meiner Essstörung als meiner Gesundheit. Ein vollkommen gesunder Mensch braucht nicht Kalorien zu zählen, denn sein Körper ist schlau genug, um seine Nahrungsaufnahme selbst zu regulieren.

Wenn du selbst überlegst, ob du mit dem Kalorien zählen aufhören solltest, kann ich empfehlen, wirklich in dich zu gehen und dich zu fragen, ob das zählen mehr deiner Gesundheit oder deiner Essstörung dient. Hat man gerade erst seine Recovery begonnen, würde ich noch warten, bevor man mit dem zählen aufhört - einfach deswegen, weil Hunger- und Sättigungsgefühle noch nicht richtig funktionieren und man erst ein Gefühl dafür entwickeln muss, wieviel Essen genug ist. Und natürlich sollte man diesen Schritt mit seinem Arzt, Therapeuten und Ernährungsberater vorher besprechen, damit die Sache nicht nach hinten losgeht. Aber wenn man bereits weiter ist und schon seit mehreren Wochen oder Monaten eine ausreichende Menge isst und ein Gefühl für angemessene Portionen entwickelt hat, kann man es mal ausprobiere, das zählen sein zu lassen.

Ich habe es so gemacht, dass ich einfach von einen auf den anderen Tag mit dem zählen aufgehört habe, so gut es ging. Man kann auch seine Tracking Apps löschen, um einen "Rückfall" zu verhindern. Aber ich weiß auch, dass dieser Schritt für die meisten zu radikal ist. Man kann auch erstmal damit anfangen, eine Mahlzeit nicht zu zählen, oder eben halt nicht alles abzuwiegen. Vielleicht hilft es auch, mehr auswärts zu essen oder sich bekochen zu lassen, um die Kontrolle abzugeben. Jeder ist da ganz individuell und muss gucken, was für ihn der richtige Weg ist.

Man kann nicht per se sagen, dass es schlecht ist, in Recovery Kalorien zu zählen. Es ist definitiv ein sehr hilfreiches Tool, um sicherzustellen, dass man genug isst. Aber aus meiner Sicht ist es nichts, was man sein ganzes Leben lang weiterführen sollte... Seine Nahrungsaufnahme so krass zu kontrollieren ist nicht normal - es schränkt einen extrem ein und nimmt viel wertvolle Zeit in Anspruch, die man für wichtigere Dinge nutzen könnte. Und für mich persönlich ist es glaube die richtige Entscheidung, diesen Schritt gegangen zu sein.

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Essen ist Medizin

Ich weiß noch, wie ich mir am Anfang meiner Genesung so viele Gedanken darum gemacht habe, wieviel man essen sollte, um gesund zu werden. Tä...