Ein neues Jahr

Ich kann sagen, dass 2017 ein auf und ab für mich war. Es ist gleichzeitig viel und wenig passiert... Angefangen hat mein Jahr eher negativ, doch enden tut es positiv. Ich habe mein Abi gemacht, war im Urlaub, habe mit bloggen angefangen und war jetzt gegen Ende des Jahres zum ersten mal arbeiten. Mit der Essstörung ging es auf und ab... Mal lief es gut, dann mal wieder schlechter. Doch ich bin froh, sagen zu können, dass ich in Sachen Gesundheit etwas weiter vorangekommen bin und mit neuer Motivation ins neue Jahr starten werde.

Dabei habe ich mir für 2018 keine neuen Ziele oder Vorsätze gesetzt. Ich bin nämlich zu dem Schluss gekommen, dass ich kein neues Jahr brauche, um mir Ziele zu setzen oder mein Leben zu verändern. Ich kann jederzeit mein Leben zum besseren verändern, ob nun nächste Woche, morgen oder heute. Der beste Moment für Veränderungen ist immer JETZT. Denn je eher ich den ersten Schritt Richtung meiner Ziele setze, desto eher erreiche ich diese auch und kann stolz auf meinen Erfolg sein. Meine Ziele für 2018 bleiben dieselben wie bisher. Ich brauche kein neues Jahr, um mir Ziele zu setzen... Denn mal ehrlich: das einzige, was sich in 2018 ändern wird, ist unsere Wahrnehmung der Zeit - mehr nicht. Es ist nicht so, dass ab dem 1. Januar 2018 plötzlich alle mit magischer Energie versetzt werden, die uns dazu veranlasst, das Leben unserer Träume zu verwirklichen. Nein, es wird sich nichts ändern, außer wir TUN etwas für Veränderung. WIR haben die Macht darüber, das beste aus unserem Leben zu machen, zu jeder Zeit, an jedem Ort, unabhängig vom äußeren Geschehen.

Es ist nicht so, dass ich wenig von Zielen halten - im Gegenteil, ich finde, man sollte sich immer Ziele setzen, sie aufschreiben und natürlich bestmöglich umsetzen. Bloß bin ich kein Fan von diesen Neujahrsvorsätzen. Ich finde, dass die Ziele, die man sich Ende Dezember setzt, eh meist spontan aus der Luft gegriffen sind, eben weil sich auf einmal jeder Ziele setzt und man mit dem Strom mitschwingen will. Sie haben nicht unbedingt eine große Bedeutung für einen selbst. Daher verliert man seine guten Vorsätze auch schnell aus dem Blick und gibt diese schnell wieder auf - man denke da nur an die vielen Leute, die sich für das neue Jahr vornehmen, Gewicht zu verlieren und fitter zu werden... Die wenigsten halten sich daran. Und am Schluss verdienen nur die Fitnessstudios und die Detox-Produkte-Hersteller mit diesen Leuten viel Geld. Wer aber ein Fan von Neujahrsvorsätzen ist, dem will ich das nicht ausreden! Das ist lediglich meine Sicht der Dinge ;)

Meine Ziele bleiben wie gesagt dieselben und dabei steht "gesund werden" ganz oben auf meiner Liste. Die einzige Erwartung, die ich für das neue Jahr habe, ist, dass es mein Jahr werden wird, dass ich dieses Jahr gut nutzen und an mir arbeiten werde. Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft und habe mehr als genug Motivation, die Essstörung loszuwerden. Neue Herausforderungen und viele schöne Erlebnisse warten auf mich - nein, sie warten auf uns alle!

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, macht das beste draus!

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Frohe Weihnachten

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten! Genießt diesen Tag und die schöne Zeit zusammen mit eurer Familie. Lasst euch nicht von negativen Gedanken einschüchtern sondern hört auf euer Herz und auf die Bedürfnisse eures Körpers - er weiß am besten, was gut für euch ist. Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit. Lasst uns das im Auge behalten und dieses Fest zu etwas ganz besonderem machen.

Und falls du sehr zu kämpfen hast dieses Jahr dann möchte ich dich wissen lassen, dass du nicht allein bist. Vielen geht es mit Weihnachten gar nicht gut (siehe letzter Post) und diese eigentlich schöne Zeit entpuppt sich als Tage voller Panik, Angst und Horror. Doch es muss nicht immer so sein. Vor zwei Jahren erlebte ich das mit Abstand schlimmste Weihnachten überhaupt, doch dank Recovery und meinem Entschluss, dieser Krankheit den Kampf anzusagen, war Weihnachten letztes Jahr um einiges besser. Zwar war ich immer noch sehr in der Essstörung gefangen, doch ich konnte mir mehr erlauben, konnte die Zeit mit meiner Familie mehr genießen und vor allem auch lachen.

Meine Gedanken sind bei all jenen, die heute kämpfen müssen. Die sich einsam fühlen. Die alles andere als Liebe und Besinnung empfinden. Niemand ist allein. Und es wird besser. Wir können das alle zusammen schaffen.

Frohe Weihnachten!


Kleiner Throwback zu Weihnachten 2010, als Siggi noch ein kleiner Welpe war

Weihnachten mit einer Essstörung

Die Weihnachtszeit ist schon seit einiger Zeit im Gange und Heiligabend rückt immer näher. Kinder sind furchtbar aufgeregt wegen der Geschenke, Häuser sind weihnachtlich dekoriert, die Geschäfte sind immer voll mit Leuten und es dreht sich viel ums Essen. So sehr man sich auch eine besinnliche, harmonische Weihnachtszeit wünscht - ganz so friedlich wird es am Ende doch nicht. Vor allem nicht, wenn man mit einer Essstörung zu kämpfen hat.

Ich kann hier nur von mir reden und berichten, wie ich über diese Zeit denke. Doch ich bin mir sicher, dass sich viele Betroffene in meinen Worten wiederfinden werden. Denn für mich ist Weihnachten alles andere als harmonisch. Für mich bedeutet Weihnachten STRESS. Stress pur. Nicht nur, weil man für seine Liebsten Geschenke besorgen oder bestimmte Vorbereiteten für die Feier treffen muss, sondern auch weil Essen ein großes Thema spielt, genauso wie Familie.

Versteht mich nicht falsch, ich mag meine Familie sehr. Doch zu Weihnachten kann es schon mal vorkommen, dass man sich den ganzen Tag lang gegenseitig auf die Pelle rückt, dass der Stress einer einzelnen Person auf alle anderen überschwappt und es schließlich zu Streit kommt. Von Frieden keine Spur. Und dann noch das viele Essen. Zwar traue ich mich schon an so viel mehr Gerichte ran als noch zu meinen schlimmsten Phasen, doch trotzdem fällt es mir noch schwer, vor all den leckeren (und teilweise auch sehr reichhaltigen) Leckereien zu sitzen und mir diese nicht erlauben zu können - mit Betonung auf KÖNNEN. Denn galubt mir, gerne würde ich in so manch herrlich duftendes Gebäck beißen, doch aus Angst kann ich bestimmte Dinge einfach nicht genießen, so sehr ich auch ein Verlangen danach habe. Vielen geht es da genauso wie mir... Und gerade zu Weihnachten gibt es so viel an Essen, das überfordert einen dann schnell. Zu sehen, wie alle am Tisch zusammensitzen und eine große Mahlzeit verputzen, sich keine Gedanken um Gewicht, Kalorien oder Fett machen; das ist für mich oft zu viel. Denn ich kann es nicht. Noch nicht. Was einen auch irgendwie ausgeschlossen fühlen lässt: man ist die einzige am Tisch mit diesen Gedanken, die einzige, die das Mahl nicht so genießen kann wie die anderen es tun. Man fühlt sich allein, obwohl man ständig in Gesellschaft ist. Ein Widerspruch in sich.

Es ist alles andere als leicht, diese Zeit auszuhalten, wenn man krank ist. Statt sich wie andere über dieses besondere Fest zu freuen, wünscht man sich, dass es schnell vorbei geht. Genießen fällt schwer. Vielleicht sieht man auch gar nicht den Sinn in dem ganzen - wozu so tun, als wäre alles schön und in Ordnung, wo es doch so viele negative Dinge im Leben gibt? Wozu der ganze Aufwand, nur für diese paar Tage? Es scheint alles keinen Sinn zu ergeben.

Doch so muss es wirklich nicht sein. Weihnachten ist in der Tat ein wundervolles Fest, wenn man sich daran zurückerinnert, was der Sinn hinter dem ganzen ist. Ich erinnere mich an meine Kindheit zurück, wie sehr ich mich immer auf diesen Tag gefreut habe, von den Geschenken hin bis zu dem zusammensein mit der Familie. Ich konnte nicht verstehen, wie manche Leute diesen Tag hassen konnten oder total in Stress ausbrachen. Jetzt allerdings sieht es anders aus. Aber mein Wille, Weihnachten wieder zu genießen, ist unfassbar groß. Ich will mich nicht mehr ausschließen, sondern zusammen mit meinen Liebsten das Fest genießen, schöne Filme gucken, Spiele spielen, Essen zubereiten, und das alles ohne Panik, Angst oder Schuldgefühlen.

Um die Zeit etwas einfacher zu gestalten, kann ich euch den Tipp geben, wirklich gut zu planen (z.B. was es zu Essen geben wird). So greift man dann nicht spontan und aus der Not heraus zu negativen Verhaltensweisen. Meine Ernährungsberaterin hat mir den Tipp gegeben, etwas zu kochen, von dem alle mitessen würden (mich eingeschlossen natürlich). Somit fühlt man sich nicht ausgeschlossen vom gemeinsamen Essen. Und wenn es einem zu viel wird mit der Familie und dem Stress, dann sollte man sich mal eine Auszeit von dem ganzen Trubel nehmen. Vielleicht ins Schlafzimmer verkriechen, einen Spaziergang draußen an der frischen Luft machen oder ähnliches. Denn Dauerstress verträgt niemand.

Versaut euch bitte nicht diesen besonderen Tag. Er ist nur ein Mal im Jahr. Esst mehr, wenn ihr wollt. Denn dirch ein Mal mehr essen werdet ihr definitiv nicht schlagartig zunehmen! Der Körper arbeitet nämlich immer auf ein Gleichgewicht hin, das heißt er wird sich wieder in seinen Normalzustand einpendeln. Lacht viel, wenn euch danach ist. Und vor allem: seid dankbar dafür, dass ihr zusammen mit euren Liebsten diesen Tag feiern könnt. Das mag jetzt alles leichter gesagt als getan klingen, doch vertraut mir wenn ich sage, dass sich das lohnen wird.

Frohe Weihnachten! :)

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Kleines Update

In den letzten Tagen ging es mir gar nicht gut. Es sind Dinge passiert, die mich total aus der Bahn geworfen haben und mich dazu veranlasstten, mein ganzes Leben zu hinterfragen. Was genau passiert ist, kann ich hier nicht öffentlich sagen, denn das ist einfach zu privat. Aber trotzdem möchte ich euch wissen lassen, dass es in Recovery nicht immer bergauf verläuft, sondern dass man auch mal einen Schritt zurück macht oder auf der Stelle stehen bleibt - alles ist Teil des Prozesses.

Jedenfalls kamen schlechte Gefühle auf - sehr schlechte. Ich wollte mich wegen den Geschehnissen am liebsten zerreißen, aus meinen Körper treten, weglaufen oder in irgendeiner Weise diese Welt verlassen, nur um nicht miterleben zu müssen, was hier um mich herum passiert, um nicht mehr diese schrecklichen Emotionen fühlen zu müssen. Tränen wurden vergossen, ich habe mich zurückgezogen und auch der Magersucht nachgegeben, weil ich mit allem nicht mehr klar kam. Mich wundert es immer noch, dass ich nach relativ langer Zeit, in der ich einigermaßen „stabil“ war und eigentlich immer ausreichend gegessen habe, mich so hab gehen lassen. Dass ich wegen etwas vermeintlich „belanglosem“ alle Motivation verlor. Doch so belanglos war es anscheinend doch nicht.

Ich will jetzt nicht lange um den heißen Brei herum reden, denn das nützt ja keinem was. Stattdessen möchte ich nur sagen, dass solche schwierigen Phasen auch zum Recovery Prozess dazugehören. Solche stellen uns nämlich auf die Probe, sie erfordern von uns viel Stärke und Mut. Auch diese gilt es, zu überstehen. Die negativen Seiten im Leben sind dafür gut, dass sie uns die positiven Seiten mehr schätzen lassen. Ohne sie gebe es auch keine guten Momente. Und durch solche Phasen kann man nur dazulernen und als Mensch wachsen.

Und vor allem muss man auch solche Phasen überstehen, egal, was passiert ist oder wie schlecht man sich fühlt. In Recovery muss man lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Das ging mir immer wieder durch den Kopf: vielleicht bedeutet Recovery nicht, jeden Tag all seine Mahlzeiten zu essen und sich seinen Ängsten zu stellen. Nein, es bedeutet auch zu lernen, mit den Hochs und Tiefs im Leben klarzukommen, ohne dabei auf ungesunde Verhaltensweisen zurückzugreifen. Denn das Leben wird nicht immer einfach sein. Nicht alles läuft wie geplant. Und man kann nicht bei jedem Tief das Handtuch schmeißen.

Nachdem ich vorgestern mit meiner Mutter über meine Gefühle reden konnte, geht es mir wieder etwas besser und ich habe meine Motivation zum kämpfen dank einer Freundin und guter Blogs wiedergefunden. Klar brauche ich etwas Zeit, um wieder ganz auf die Beine zu kommen, doch ich habe mein Ziel vor Augen und weiß, worum es geht. Denn am Ende fällt die Wahl doch immer wieder zwischen Leben und Tod.

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Bücher über Essstörungen Teil 1

Heute möchte ich euch wie versprochen ein paar Bücher vorstellen, in denen Essstörungen eine Rolle spielen. In den letzten Jahren habe ich einiges an Büchern zu dem Thema gelesen, manche gut, andere eher schlecht. Doch ich finde es immer wieder interessant, die Geschichten anderer zu hören, wie sie mit ihrer Krankheit umgegangen sind und wie sie es (im besten Fall) wieder da raus geschafft haben.

"Lebenshungrig" von Laura Pape
"Lebenshungrig" war das allererste Buch über Essstörungen, das ich je gelesen habe. Ich kann mich noch ganz genau an den Tag erinnern, an dem ich dieses Buch gekauft habe und wie sehr es mich motiviert hat. Mit 17 Jahren beschließt Laura mit ihrer Freundin, eine Diät zu machen, und die beiden machen daraus mehr oder weniger einen Wettbewerb: Wer nimmt am schnellsten ab? Laura gewinnt, doch verfällt nach kurzer Zeit wieder in alte Gewohnheiten, sodass die Kilos wieder drauf sind. Erneut beschließt sie, abzunehmen, doch diesmal greift sie zu extremeren Methoden und rutscht in eine Essstörung. Sie wird in eine Klinik eingewiesen und lernt langsam wieder, normal zu essen. Doch wie sie später merkt, ist es mit einem gesunden Gewicht noch nicht getan: zurück zu Hause, in der "Normalität", muss sie weiter kämpfen und schafft es schließlich, den Kampf gegen die Magersucht zu gewinnen. Besonders schön fand ich an dem Buch, dass auch Freunde und Familienmitglieder einige Zeilen geschrieben haben und somit noch ein paar weitere Blickwinkel auf Lauras Krankheit geben, wie sehr diese auch Lauras gesamtes Umfeld beeinflusst hat.
Als "Einstiegslektüre" finde ich dieses Buch perfekt - es lässt sich sehr einfach und schnell lesen, die Handlung ist leicht zu verfolgen. Und das beste an dem Buch ist meiner Meinung nach, dass nicht nur die Krankheit an sich ins Licht gerückt wird, sondern auch der harte Weg da raus - genau das fehlt nämlich in den meisten Büchern. Auch für Angehörige ist dieses Buch sehr zu empfehlen.


"Dein Leben hat Gewicht" von Beke Worthmann
Dieses Buch ist etwas anders, da hier elf Betroffene ihre Erfahrungen und Geschichten in ein Buch gepackt haben. Jede einzelne Geschichte ist ganz individuell, was ich so besonders an dem Buch finde, denn es zeigt, dass jede Essstörung eben anders ist. Bei jedem sind die Ursachen verschieden, die Verhaltensweisen und auch die Therapiemethoden, die bei einem anschlagen. Unter den elf Betroffenen sind auch zwei Jungs, die ihre Erfahrungen schildern, was ich ebenfalls ziemlich gut finde, da immer noch dieses Vorurteil in unserer Gesellschaft herrscht, dass nur Frauen und Mädchen an Essstörungen erkranken.
Da es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe, kann ich mich nun fast kaum noch an die einzelnen Geschichten erinnern. Doch ich kann sagen, dass es mich nicht so sehr begeistert und motiviert hat wie z.B. "Lebenshungrig". Denn in den Geschichten spielt mehr die Krankheit als der Weg da raus eine Rolle.


"Kontrolliert außer Kontrolle" von Hanna-Charlotte Blumroth vom Lehn
Ich glaube, dieses Buch gehört mit zu den bekannteren dieser Sorte. In diesem gibt Hanna-Charlotte einen Einblick in ihre Magersucht. Das Buch ist etwas schwerer verdaulich, da sehr genau die krank- und zwanghaften Gedanken bei dieser Krankheit beschrieben werden - was es wiederum zu einer sehr besonderen Lektüre macht. Die Autorin erzählt davon, wie sie in die Magersucht reingerutscht ist, was für Streitereien und Probleme diese in der Familie ausgelöst haben und wie sehr einen die Krankheit zugrunde richtet.
Ich muss sagen, das Buch war nicht ganz ohne. Es kann für viele triggernd sein, da teilweise die Magersucht "verherrlicht" wird und man merkt halt, dass Hanna die Krankheit nicht richtig loslassen kann. Das Buch endet nicht grade positiv, doch das zeigt eben auch, dass mit Essstörungen nicht zu spaßen ist und diese lebenslang ein Thema bleiben können. "Kontrolliert außer Kontrolle" würde ich persönlich weniger den Betroffenen selbst, sondern mehr den Angehörigen einer erkrankten Person empfehlen, da es wirklich einen sehr detaillierten Einblick in die Gedankenwelt gibt. Das kann helfen, die Krankheit besser zu verstehen.


"Als ich verschwinden wollte" von Carina Lechner
Dieses Buch habe ich erst vor kurzem gelesen und habe euch davon schon ein bisschen berichtet. In diesem geht es um Carinas Essstörung und wie sie es aus dieser mithilfe ihres Glaubens geschafft hat.  Teilweise habe ich mich sehr mit ihrer Geschichte identifizieren können und ich fand es daher sehr interessant zu lesen. In ihren Worten findet sich viel Stärke, was ich so schön an dem Buch fand, sowie auch die einzelnen inspirierenden Zitate zwischendurch. Zwar muss ich sagen, dass das Buch ruhig etwas umfassender hätte sein können (es ist nur 147 Seiten lang und die Schrift ist sehr groß), doch vielleicht ist gerade das von Vorteil, weil alles so auf den Punkt gebracht ist. Wer nicht unbedingt offen für Gott und Glauben ist, dem würde ich das Buch nicht empfehlen, doch für Betroffene kann es sehr motivierend sein.


"BrainwashED" von Elisa Oras
Dieses Buch tanzt etwas aus der Reihe, da es mehr um die Wissenschaft hinter Essstörungen und Recovery geht. Zudem ist es nur in englisch erhältlich und daher nicht für jeden verständlich. Elisa Oras hat einen Kanal auf YouTube, wo sie hilfreiche Videos rund um das Thema Essstörungen veröffentlicht, sowie eine Website und bietet online Coachings an. In dem Buch beschreibt sie, wie Essstörungen ausgelöst werden, was für Folgen diese haben und erklärt ausführlich, wie man seine Gesundheit wiedererlangen kann. Sie bezieht sich dabei zu einem Großteil auf die Minnie Maud Methode. Wem diese also zusagt oder wer mehr über die wissenschaftlichen Aspekte einer Essstörung erfahren will, dem kann ich dieses Buch empfehlen.


"Der Junge, der Äpfel liebte" von Amanda Webster
In diesem Buch berichtet Amanda Webster von der Essstörung ihres Sohnes Riche und wie seine Krankheit das gesamte Leben der Familie beeinflusst hat. Ich fand es besonders interessant, da es zum einen mal um einen männlichen Erkrankten im jungen Alter ging und es aus der Perspektive der Mutter geschrieben wird, nicht vom Erkrankten selbst. Das war für mich sehr hilfreich, da ich so mitbekam, was meine Mutter eigentlich über meine Krankheit denkt und fühlt, dass es nicht nur mich sondern auch alle um mich herum mit (negativ) beeinflusst. Meiner Mutter selbst hat das Buch auch sehr gefallen, weil sie gemerkt hat, dass es nicht nur ihr so geht mit ihren Gedanken um die Krankheit und den vielen Selbstvorwürfen. Zudem hat das Buch ein Happy End, was nochmal zusätzlich motiviert. Daher kann ich das Buch sowohl den Betroffenen als auch allen Angehörigen empfehlen.


Teil 2 folgt demnächst. Zum Schluss möchte ich nur noch erwähnen, dass solche Bücher mit Vorsicht zu genießen sind, da sie teilweise triggern können - Gedanken und Verhaltensweisen werden ausführlich beschrieben und Zahlen genannt, womit nicht jeder unbedingt gut klar kommt.

Monatsrückblick November

Was ich gemacht habe: Ich glaube, das größte Erlebnis in diesem Monat war mein 20. Geburtstag. Es war der schönste Geburtstag seit langem, vor allem deswegen, weil ich Ana nicht Überhand gewinnen lassen habe. Meine Familie und ich sind abends in einem schicken asiatischen Restaurant essen gegangen - das war das erste Mal auswärts essen für mich seit über einem Jahr! Natürlich war es nicht einfach und ich habe mir so viele Gedanken um das Essen gemacht, doch im Nachhinein lief alles super gut, das Essen war himmlisch und wir hatten zusammen eine verdammt schöne Zeit. Solche Tage zeigen mir, dass es sich lohnt, gegen die Krankheit zu kämpfen.
Allgemein stand der Monat meiner Meinung nach ganz im Zeichen der Videospiele für mich. Es kamen eine Menge Spiele raus in letzter Zeit, die ich am liebsten alle gleichzeitig gespielt hätte. Super Mario Odyssey hat es mir ganz besonders angetan und es hat auch nicht lange gedauert, bis ich die Hauptstory durch hatte. Es ist definitiv eines der besten Mario-Spiele seit langem; es ist eine Mischung aus Super Mario Sunshine und Galaxy - meine beiden früheren Lieblingsspiele. Schon bei der Fernsehwerbung des Spiels bekomme ich Gänsehaut und möchte am liebsten zu der Musik mittanzen und -singen!
Des Weiteren waren meine Familie und ich für einen tag in Berlin zum shoppen, wo wir u.a. den neuen Sephora-Store in der Galeria Kaufhof bestaunt haben. Dort war die Hölle los, doch trotzdem war es cool, sich die ganze Kosmetik mal anzuschauen. Mitgenommen wurde selbstverständlich auch was ;)
Eine liebe Freundin hat mich mit in eine Vorlesung ihres Psychologiestudiums genommen. So kam ich mal etwas unter Leute und lernte den Studiengang besser kennen. Nächstes Jahr möchte ich selbst nämlich gerne mit dem Psychologiestudium beginnen und hoffe, dass alles klappen wird. Drückt mir die Daumen!
Und gegen Ende des Monats habe ich meinen ersten Arbeitstag bewältigt. Man könnte meinen, dass ich etwas "ins kalte Wasser geworfen" wurde, denn ich musste gleich am ersten Tag mein Können an der Kasse beweisen. Aber ich muss sagen, für den Anfang habe ich mich gar nicht so schlecht angestellt.

Was ich gelesen habe: Zu allererst habe ich "Embrace: Du bist schön" durchgelesen, was ich ja schon letztes Mal zum Teil vorgestellt habe. Die Autorin Taryn Brumfitt ist Gründerin des Body Image Movements (BIM) und setzt sich für Körperakzeptanz ein. In ihrem Buch berichtet sie von ihren Erfahrungen mit Selbstzweifeln und Schönheitswahn, wie sie gelernt hat, sich selbst zu lieben und sie erzählt von der Entstehung der gleichnamigen Dokumentation "Embrace" sowie des BIMs. Das Buch fand ich gleichzeitig ernst und humorvoll und es lässt sich relativ flüssig lesen. Die angesprochenen Themen beschäftigen mich selbst sehr und mir hat ihre Geschichte gezeigt, dass es so viel wichtigere Dinge im Leben gibt als Aussehen und Gewicht. Wer lernen möchte, sich selbst zu akzeptieren, dem lege ich dieses Buch und vor allem den Film als Anfang ans Herz.

Als nächstes habe ich "Mögest du glücklich sein" von Laura Malina Seiler gelesen. Auf ihrer Website sagt die Autorin folgendes über sich:
"Als Expertin für Mindful Empowerment und moderne Spiritualität ist es meine Vision, Menschen professionell darin zu unterstützen eine gesunde und wertschätzende Beziehung zu sich selbst zu entwickeln, ihr volles Potential zu entfalten, sich selbst voll zum Ausdruck zu bringen und sich an die Weisheit in ihnen zu erinnern. Als Autorin, Coach, Speakerin und Host des #1 iTunes Podcasts Happy, Holy & Confident unterstütze ich Menschen dabei, sich wieder mit ihrer Schöpferkraft zu verbinden, mentale Blockaden und Mangeldenken aufzulösen, Visionen in die Realität umzusetzen, Ängste gehen zu lassen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Wir alle brauchen an bestimmten Stellen in unserem Leben Menschen, die uns an unsere eigene Kraft erinnern und uns neue Wege aufzeigen – genau dafür bin ich da."
Bevor ihr Buch veröffentlicht wurde, habe ich mir immer ihre Podcasts angehört, die ich unglaublich inspirierend fand bzw. immer noch finde. Lauras Stimme ist so fröhlich und motivierend, das heitert mich gleich auf und gibt mir neue Kraft und Motivation. Ihr Buch ist nicht nur wunderschön gestaltet, sondern auch total lehrreich. Es geht darum, wie man zu seinem "Higher Self" findet und wie man allgemein ein glücklicheres und erfüllteres Leben führen kann. Eingeteilt ist es in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In jedem Kapitel gibt es inspirierende Zitate, tolle Übungen zu den Themen sowie passende Meditationen. Ich gebe zu, dass es nicht gerade einfach zu lesen war - über viele Dinge musste ich eine Weile nachdenken und manches versteht man beim ersten lesen nicht auf Anhieb. Deswegen hat es auch eine Weile bei mir gedauert, bis ich es durchgelesen habe. Aber trotzdem lohnt es sich, das Buch zu lesen, wenn man mehr über sich erfahren will und einen anderen Blickwinkel auf die Welt erlangen will. Vielleicht ist es nicht für jedermann etwas, da es sehr spirituell angehaucht ist, doch ich kann ich es nur empfehlen - mir hat es definitiv weitergeholfen.



Gegen Ende des Monats habe ich schließlich nich das Buch "Mirror Mirror" von Cara Delevingne angefangen. Um ehrlich zu sein, habe ich mir das Buch nur gewünscht, weil ich ein Fan von Cara bin - die Story an sich hat mich auf den ersten Blick nicht umgehauen. Doch jetzt, je mehr ich im Buch voran komme, desto spannender wird es meiner Meinung nach. Es geht um die Red, Rose, Leo und Naomi, die zusammen die Band "Mirror Mirror" gegründet haben. Naomi verschwindet eines Tages urplötzlich und wird später schwer verletzt wieder gefunden - und ab dann beginnt das eigentliche Abenteuer. In dem Buch werden verschiedenste Themen angesprochen; hauptsächlich solche, die Teenager beschäftigen. Überrascht war ich davon, dass sogar Essstörungen einen klitzekleine Rolle im Buch übernehmen. Mehr verrate ich nächsten Monat, wenn ich das Buch durchgelesen habe :)



Was ich gesehen habe: Uff, ich weiß gar nicht, ob ich mich noch an alles erinnern kann. Woran ich mich noch erinnern kann sind "Bay Watch", "Scary Movie", "Nightmare before Christmas"und "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2". "Bay Watch" war für mich ein MUSS wegen Dwayne Johnson ;) Der Film war aber auch so richtig gut und zum lachen, definitiv eine Empfehlung! Unter "Scary Movie" habe ich mir ein bisschen was anderes vorgestellt. Ursprünglich wollte ich einen Horrorfilm gucken und habe mich für diesen Film entschieden, doch er war überhaupt nicht gruslig - der Film sollte ja auch eher eine Parodie sein, wie ich später gelesen habe. Man kann drüber lachen, doch es war jetzt nicht unbedingt mein Geschmack an Filmen. "Nightmare before Christmas" war der erste Weihnachtsfilm, den ich mir dieses Jahr angeguckt habe. Da er mit als Klassiker gilt und ich ihn bisher noch nie gesehen habe, wurde es höchste Zeit dafür. Der Film ist wie ein Musical gestaltet, also mehr Gesang als Dialoge, was auch nicht unbedingt mein Ding ist. Aber die Geschichte fand ich trotzdem ganz schön. Und zu "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2" kann ich nur sagen: genial. Endlich habe ich alle Filme durch und dieser letzte war der perfekte Abschluss. Er war von Anfang bis zum Ende hin spannend. Die Bücher sind und bleiben aber besser :)






Erkenntnis: Meine Vergangenheit bestimmt nicht meine Gegenwart oder Zukunft. Dank des Buchs "Mögest du glücklich sein" konnte ich wirklich zu einem großen Teil mit meiner Vergangenheit abschließen. Eine der Übungen aus dem Buch hat mir sehr dabei geholfen und es war einfach eine unglaubliche und erlösende Erfahrung, die ich da gemacht habe. Egal, was in der Vergangenheit alles passiert sein mag; es ist geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Daran festzuhalten und sich auszumalen, wie es stattdessen hätte geschehen können, wird die Situation nicht ändern, genauso wie wenn man sich permanent darüber aufregt oder selbst bemitleidet. Man wird dadurch nicht glücklicher. Man sollte negative Erfahrungen dafür nutzen, aus ihnen zu lernen und sie zu akzeptieren. Das Leben ist jetzt, nicht gestern, nicht morgen. Ich konnte meine Vergangenheit ein ganzes Stückchen loslassen, was mir immens mit meinen Problemen geholfen hat.



Bin ich meinen Zielen näher gekommen: Für diesen Monat kann ich endlich wieder sagen: ja, das bin ich. Wie bereits erwähnt, war ich seit über einem Jahr mal wieder auswärts essen, was mir zwar schwer fiel, doch es hat sich sehr gelohnt. Dazu habe ich noch daran gearbeitet, abwechslungsreicher zu essen, was mir eigentlich ganz gut gelungen ist, und ich bin durch meinen neuen Job dazu "gezwungen", flexibler mit dem Essen zu werden und übernehme durch den Job natürlich auch einen ganzen Batzen Verantwortung. Es fühlt sich an, als hätte ich einen ganz wichtigen Schritt Richtung Normalität und Erwachsenwerden getan, und ich bin unglaublich stolz auf mich, dass ich mich an diese neue Situation getraut habe.

Was hat mich glücklich gemacht: Dass so viele Menschen, die ich eigentlich nur online kenne, zum Geburtstag gratuliert haben. Ich hatte den besten Geburtstag seit Jahren erlebt, was ich zu einem Großteil auch meiner Familie zu verdanken habe. Und ich hoffe, dass der nächste genauso schön, wenn nicht sogar noch besser wird. Siggi konnte mir diesen Monat auch so oft ein Lächeln aufs Gesicht zaubern - er ist zuckersüß, vor allem wenn er bellt, wenn ich ihm sage "Siggi, Lord Voldemort kommt!" :D Meine Ernährungsberaterin hat mich auch so sehr ermutigen können, wofür ich so dankbar bin. Sie ist wirklich ein Engel und ich weiß nicht, wo ich heute ohne sie stehen würde. Die Gespräche mit ihr helfen mir sehr weiter und ich finde es toll, dass sie mich jedes Mal erneut ermutigen kann, noch mehr gegen die Essstörung anzukämpfen.

Lange ist's her, dass ich einen Blogpost geschrieben habe. Doch wie man diesem entnehmen kann, ist viel in den letzten Wochen bei mir passiert. Gerne würde ich wieder mehr schreiben, bloß fehlt mir manchmal die Inspiration zum schreiben. Deswegen würde ich mich sehr über ein paar Themenwünsche und Postideen freuen :)

Essen ist Medizin

Ich weiß noch, wie ich mir am Anfang meiner Genesung so viele Gedanken darum gemacht habe, wieviel man essen sollte, um gesund zu werden. Tä...