Vergleiche

Gestern musste ich stark über das Thema vergleichen nachdenken. Wir alle machen es, keine Frage, aber gerade bei Essstörungen spielt dieses Thema eine ziemlich große Rolle. Man vergleicht seine Leistungen mit anderen, seine Erfolge, seine Ernährung, die Fitness, den Körper, das Gewicht und so vieles mehr. Das andauernde Streben nach dem Leben anderer ist eines der vielen Dinge, die uns kaputt machen.

Vergleichen an sich kann sowohl gut als auch schlecht sein. Schlecht eben, weil man sich denkt "Oh, X ist so viel schlauer als ich, da fühle ich mich wie ein total dummer Mensch!" und sich damit runterzieht. Gut, weil man auch denken kann "Ich bin um einiges freundlicher und offener als Y, das mag ich besonders an mir", was einen dann bestärkt. Doch natürlich tendieren wir zu dem ersten, vor allem auch weil uns von allen Seiten gesagt wird, dass wir nicht genug sind (siehe TV, Zeitung, Internet, Social Media etc.). Wie wäre es, wenn wir, statt uns ständig "nach unten" zu vergleichen, uns "nach oben" vergleichen? Wenn wir uns also auf die Dinge fokussieren, die wir besser als andere können, aber ohne damit anzugeben?

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Und was mir auch noch so durch den Kopf schwirrt, vor allem eben in Bezug auf Essstörungen: wenn man Menschen nach ihrer Ernährung, ihren Workouts oder ihrer Kalorienzufuhr fragt und sich damit vergleicht. Ich gebe zu, dass ich eine ganze lange Weile auch sehr scharf auf solche Informationen war, doch jetzt denke ich mir nur: Wozu verdammt nochmal? Nur weil ich dasselbe wie Kim Kardashian esse, bekomme ich nicht ihren prallen Hintern. Nur weil ich dasselbe Workout wie Miranda Kerr mache, werde ich nicht ihre schlanke Figur bekommen. Und nur, weil ich genauso viel Proteine wie Dwayne Johnson am Tag esse, werde ich nicht so muskulös wie er werden (nichts gegen dich, Dwayne - ich liebe dich ;)). Wir Menschen sind alle individuell. Wir sollten aufhören, uns mit anderen zu vergleichen oder danach zu streben, so wie jemand anderes zu sein.

Versteht mich nicht falsch, vergleichen kann durchaus auch seine guten Seiten haben, wie ich schon geschrieben habe. Doch mir fällt immer wieder auf, dass viele Menschen glauben, dass wenn sie den Lebensstil von X kopieren, auch genauso ein "glückliches, tolles und bereicherndes" Leben haben wie X - doch das ist so was von falsch. Erstmal ist Glück etwas, das von innen kommt, eine innere Einstellung, die so gut wie gar nicht von außen beeinflussbar ist wie eben materielle Dinge oder das Aussehen. Und dann sollte man im Kopf behalten, dass jeder Mensch EINZIGARTIG ist, ganz individuell. Es gibt keine zwei identischen Menschen auf der Welt, nicht mal eineiige Zwillinge sind in allen Bereichen komplett gleich. Jeder von uns hat andere Bedürfnisse, ein anderes Aussehen, andere Genetik, andere Vorlieben, andere Ausgangspunkte, andere Lebenserfahrungen, anderes Wissen, andere Gesundheitszustände usw.. Man kann nicht erwarten, dass z.B. eine Serie jedem gefällt, dass Ernährungsweise Y jedem gut bekommt, dass man mit Z Gramm Protein am Tag extrem viele Muskeln aufbaut. Was bei dem einen funktioniert, heißt noch lange nicht, dass es auch bei dir funktioniert.

Das einzige, worauf du dich konzentrieren solltest, bist DU. Du und dein Leben. Was tut DIR gut? Was magst DU? Wie willst DU dein Leben gestalten? Anstatt dich mit anderen zu vergleichen, vergleiche dich lieber mit dir selbst - im positivem Sinne. In welcher Hinsicht bist du als Mensch gewachsen? Was hast du heute besser gemacht als früher? Was macht dich jetzt glücklicher als damals? Du bist mit der einzige Mensch, der weiß, was am besten für dich ist.

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Osteoporose

Osteoporose ist eine Krankheit, die die Knochen betrifft. Kurz gesagt redet man bei Osteoporose von Knochenschwund, also einer verminderten Knochendichte. Das kommt daher, dass mehr Knochenmasse abgebaut als aufgebaut wird - der Knochen wird poröser und anfälliger für Brüche. Warum ich darüber schreibe? Nun ja, eine Mangelernährung, wie sie bei Essstörungen oft vorzufinden sind, begünstigt den Verlust der Knochenmasse ungemein. Und ich selbst wurde vor wenigen Monaten mit Osteoporose diagnostiziert.

Eigentlich ist Osteoporose eine Krankheit, die überwiegend Frauen im hohen Alter betrifft. Frauen sind dabei sogar doppelt so oft betroffen wie Männer. Daher ist es äußerst ungewöhnlich und erschreckend zugleich, wenn man bereits in jungem Alter daran leidet. So eine Osteoporose kommt sehr schleichend und die Symptome werden meist erst spät erkannt. Daher kommt eine Diagnose oft "zu spät" und die Chancen, die Krankheit wieder rückgängig zu machen bzw. sie zu einem Teil wieder aufzuheben, sind sehr gering. Daher gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Hier mal ein paar Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen:
  • Bewegungsmangel: Werden die Knochen nicht ausreichend belastet, bauen sie sich ab. Auf der anderen Seite bauen sie sich aber auf, wenn sie belastet werden. Daher gilt der Spruch: "Belastung stärkt den Knochen".
  • Mangelernährung: Unsere Knochen sind aus vielen Mineralstoffen aufgebaut, wie z.B. Kalzium, der wichtigste Knochenbaustein. Wenn dieser Baustein fehlt, kann logischerweise keine Knochenmasse gebildet werden. Auch auf eine ausreichende Eiweißzufuhr sollte geachtet werden, denn Proteine unterstützen den Aufbau von Knochen und von unserer Muskulatur, die die Knochen ebenfalls stützt. Werden diese Mineral- und Nährstoffe nicht über unsere Nahrung zugeführt, kommt es zu einem Mangel und folglich kann keine Knochenmasse aufgebaut werden - im Gegenteil, sie wird sogar abgebaut. Bekommt der Körper keine Nahrung und damit keine Energie zugeführt, versucht er diese aus den Knochen zu gewinnen, um zu überleben. Der Körper frisst sich also buchstäblich selbst auf.
  • gestörter Hormonhaushalt oder bei Frauen Östrogenmangel (wie in den Wechseljahren vorkommend): Die Hormone hängen eng mit dem Knochenstoffwechsel zusammen. Ist unser Hormonhaushalt gestört oder es mangelt uns an bestimmten Hormonen wie Östrogen, kann es zum Abbau der Knochen kommen. Daher sind vor allem Frauen in den Wechseljahren von Knochenkrankheiten betroffen, da nicht mehrausreichend Östrogen gebildet wird.
  • Einnahme bestimmter Medikamente, die sich negativ auf die Knochengesundheit auswirken
  • Vitamin-D-Mangel (das "Sonnenvitamin"): Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium. Ich habe es hier separat aufgeführt, da dieses Vitamin zum Großteil dadurch gebildet wird, wenn unsere Haut der Sonne ausgesetzt ist. Es kann auch über die Nahrung aufgenommen werden, doch selbst mit ausreichender und ausgewogener kann ein Mangel auftreten.
  • übermäßiger Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein
  • Ist man bereits von Osteoporose betroffen, kann die Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln den Fortschritt der Krankheit dämmen.
Wie man sieht, gibt es mehrere Faktoren, die die Knochengesundheit beeinflussen. Gerade bei Essstörungen müssen die Knochen sehr leiden aufgrund der Mangelernährung, aber vor allem auch weil das Hormonsystem in Mitleidenschaft gezogen wird. In vielen Fällen verliert eine an einer Essstörung erkrankten Frau ihre Periode, weswegen unzureichend Östrogen gebildet wird, welches u.a. eine Rolle beim Knochenstoffwechsel spielt. Deswegen sind eben viele Essgestörte auch von Osteoporose oder Osteopenie (verminderte Knochendichte, "Vorstufe" der Osteoporose) betroffen, doch viele wollen der Wahrheit nicht ins Auge blicken, schon mal deswegen weil man denkt, es würde einen selbst nie so schlimm treffen. Doch ich zum Beispiel wurde vom Gegenteil überzeugt.

Vor zwei Jahren habe ich das erste Mal eine Knochendichtemessung durchführen lassen. Diese muss man übrigens in so einem Fall wie bei Magersucht selber bezahlen, da Osteoporose eben oft nur mit älteren Frauen in Verbindung gebracht wird, nicht etwa mit jungen Mädchen. Schon damals fielen die Messergebnisse nicht gut aus, sie deuteten auf Osteopenie hin. Dieses Jahr habe ich nochmals eine Messung machen lassen um zu sehen, was sich getan hat in Hinsicht auf meine Knochen. Leider lagen die Messergebnisse diesmal im roten Bereich - ich hatte nach nur zwei Jahren so viel Knochenmasse abgebaut, dass ich an Osteoporose erkrankt bin. Und ich schäme mich dafür. Leute in meinem Alter bauen normalerweise Knochenmasse auf (bis etwa dem 30. Lebensjahr wird Knochenmasse aufgebaut, dann erreicht sie ihren "Höhepunkt" und nimmt mit dem Alter langsam wieder ab), doch ich habe immens abgebaut in der Hinsicht. Was ich meinem Körper da angetan habe ist nicht zu verzeihen und ich weiß auch nicht, ob ich es rückgängig machen kann. Viele Experten behaupten, dass Osteoporose nicht reversibel ist. Doch andere hingegen behaupten das Gegenteil. Und es ist ja auch was anderes, wenn eine junge Frau daran erkrankt als wenn eine ältere Frau es hat. Im Gegensatz zu denen kann ich mich in meinem Alter nämlich noch gut bewegen, was ja den Aufbau der Knochen fördert, sowie meine Ernährung anpassen. Nach ein bisschen Recherche habe ich herausgefunden, dass einer der "Knackpunkte", um seine Knochengesundheit wiederherzustellen der ist, ein gesundes Gewicht zu erreichen (und natürlich zu halten) sowie seine Periode wieder zu bekommen, denn wenn wieder ausreichend Östrogen hergestellt wird im Körper, wird auch der Knochenaufbau gefördert. Somit gehe ich optimistisch an die Sache ran und hoffe das beste für meine Gesundheit.
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So ungefähr können dann die Messergebnisse aussehen
Was kann man machen, um seine Knochen gesund zu halten? 
  • Auf eine gute Ernährung achten: Die wichtigsten Nährstoffe, auf die man achten sollte, sind Kalzium, Vitamin D und ausreichend Proteine. Kalziumreiche Nahrungsmittel sind z.B. verschiedene Nüsse, Samen, dunkelgrünes Blattgemüse und auch Wasser! Denn viele Mineralwasser enthalten eine beachtliche Menge an Kalzium (einfach auf den Mineralstoffgehalt achten, der meist auf der Flasche abgedruckt ist). Vitamin D bekommt man hauptsächlich durch die Sonne, aber auch durch Lebensmittel wie z.B. Pilze. Gute Proteinquellen sind Hülsenfrüchte, Tofu, Nüsse oder auch Quinoa. Übrigens habe ich wilde Braunhirse empfohlen bekommen für meine Knochen. Es sieht aus wie Mehl und man kann es sich z.B. unters Müsli mischen. Es hilft Haut, Haaren, Knochen und Nägeln und enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Magnesium, Zink, Silicium, B6 und Eisen. Seit ich es täglich zu mir nehme habe ich auf jeden Fall bemerkt, dass meine Nägel um einiges stärker und länger geworden sind - da hoffe ich mal, dass es sich auch positiv auf meine Knochen auswirkt :)
  • Bewegung: Das ist ein bisschen zwiespältig - zum einen sollte man Tätigkeiten vermeiden, bei denen man sich leicht die Knochen brechen kann (wie z.B. beim Sport gerne mal der Fall ist (wow was für ein Wortspiel :D)), aber andererseits ist Bewegung wichtig, um den Knochenaufbau zu fördern. Auch der Aufbau von Muskelmasse ist von Vorteil, denn die Muskulatur unterstützt ja auch das Skelett. Am besten führt man "leichte" Sportarten aus wie Yoga oder einfaches Spazierengehen für den Anfang. Krafttraining wird auch empfohlen.
  • in Bezug auf Essstörungen sollte auf eine gute Nahrungszufuhr mit all den wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen geachtet werden sowie auf das erreichen und halten eines gesunden Gewichts, auch um den Hormonhaushalt wiederherzustellen. Vor allem bei Frauen und Mädchen ist es wichtig, dass sie ihre Periode wieder regelmäßig bekommen, damit ausreichend Östrogen produziert wird. Allgemein sollte man sich im Falle von Osteoporose bei Essstörungen eher auf Ruhe statt auf zusätzliche Bewegung konzentrieren, denn diese hilft zum einen dabei, ein normales Körpergewicht zu erreichen sowie dabei, einen gesunden Hormonhaushalt zu gewährleisten. 
  • Vermieden werden sollte Alkohol, Nikotin und Koffein im großen Maße. Phytate und Oxalate in der Nahrung sollten ebenfalls reduziert werden, denn diese hemmen die Kalziumaufnahme. Phytate findet man z.B. in Mais und Soja, Oxalate in roter Beete und Rhabarber. Hier gilt aber: in Maßen sind diese ok, aber nicht in Massen! Sich solche gesunden Nahrungsmittel komplett zu verbieten würde nur in eine falsche Richtung gehen. Und - was viele überhaupt nicht glauben - Milch ist alles andere als gut für unsere Knochen. Milchprodukte haben vielleicht einen hohen Gehalt an Kalzium, doch wirken diese so säurebildend im Körper, dass dem Knochen wichtige Stoffe entzogen werden, um den pH-Wert im Körper wieder auszugleichen. Somit hat man im Endeffekt seinen Knochen nur noch mehr Kalzium entzogen. In den Ländern, in denen viel Milch konsumiert wird, findet man überraschenderweise die häufigsten Osteoporose-Fälle vor!


Die Folgen von Osteoporose sind teilweise sehr verheerend. Zum einen wäre da das erhöhte Bruchrisiko der Knochen. Selbst ein einfaches niesen oder husten kann schon zu einem Knochenbruch führen. Die schwachen Knochen begünstigen eine Abnahme der Körpergröße, Rückenschmerzen und den sogenannten "Witwenbuckel". Im schlimmsten Fall erleidet man einen Oberschenkelhalsbruch, bei dem eine OP nötig ist, oder erleidet Behinderungen, durch welche man dann am Rollstuhl gebunden ist. Zudem ist diese Krankheit natürlich auch eine psychische Belastung. Man kann an einfachen Tätigkeiten nicht mehr teilnehmen, weil die Gefahr eines Knochenbruchs zu groß ist. Stell dir nur vor, du kannst später nicht mehr mit deinen Kindern im Garten spielen, sie in die Luft heben oder die Umzugskartons in dein neues Haus tragen, weil du dir deine Knochen bei der kleinsten Anstrengung brechen könntest. Die Vorstellung ist - zumindest für mich - fürchterlich. Deswegen setze ich alles daran, meinem Körper das zu geben, was ich ihm so lange vorenthalten habe, damit er wieder gesund wird und hoffentlich wieder einiges an Knochendichte dazu gewinnt: Ruhe, Nahrung und mehr Achtung vor dem eigenen Körper.
Hoffentlich hat dir der Post einen kleinen Einblick in die Krankheit gegeben und dich vielleicht sogar etwas wach gerüttelt. Solltest du an einer Essstörung leiden, empfehle ich dir unbedingt, eine Knochendichtemessung zu machen. Auch wenn es Geld kosten mag, es geht um deine Gesundheit und eine Osteoporose ist nie ganz ausgeschlossen. Die Erkenntnis darüber, wie es um deine Knochengesundheit steht, kann dich vor größeren Schäden bewahren.

P.S.: Ich bin kein Experte auf dem Gebiet und teile hier nur mein Wissen und meine Erfahrungen. Im besten Fall wendet man sich an einen Arzt oder holt sich anderweitig professionelle Hilfe.

Eine kleine Geschichte

Sonntag Nacht musste ich mich an eine Geschichte erinnern, die ich vor 2 oder 3 Jahren im Rahmen meiner Therapie schreiben sollte. Die Geschichte sollte wie ein Märchen gestaltet sein und eine Verbindung zu mir haben. Was ich damals schrieb, entsprach in etwa dem Text, den ich hier veröffentliche, bloß war sie damals etwas kürzer und nicht so ausgeschmückt mit Details. Meine Therapeutin ließ sie mich ihr vorlesen. Sie machte große Augen und lobte mich für mein geschriebenes. Zu hören, dass jemandem meine Texte gefallen, ist eines der schönsten Komplimente, die man mir machen kann. Ich habe es schon als kleines Kind geliebt, mir Geschichten auszudenken und meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Meine Oma war von meinem Hobby begeistert und schenkte mir deshalb zu fast jeder Gelegenheit ein neues Buch zum Schreiben und mein Beuder war der festen Überzeugung, ich sollte später mal was mit Journalismus machen, wenn ich so gute Texte verfassen kann. In der Schule konnte ich meine Leidenschaft leider nie so ausleben, wie ich es gern gehabt hätte und ich verlor so langsam die Lust am schreiben. Doch meine Fantasie blieb in der Zeit nach wie vor erhalten. 

In der Therapie konnte die Therapeutin aus meinen Texten bestimmte Dinge über mich herauslesen. Irgendwie finde ich es erstaunlich, was sie da manchmal herausgefunden hat und wie viel Wahrheit in ihren Vermutungen steckte. Dabei stelle ich manchmal auch ganz unbewusst eine Verbindung zwischen mir und der Geschichte her, die ich mir ausdenke. So etwas zu machen bereitet mir richtig viel Freude und es hilft mir ungemein. Meine Gedanken und Gefühle über das schreiben auszudrücken fällt mir zehn mal leichter als wenn ich darüber reden müsste. Das schreiben ist für mich etwas ganz besonderes und ich bin froh, meine Leidenschaft dafür in den letzten 2 Jahren wieder gefunden habe.


Ich teile diese Geschichte mit euch, um euch einen kleinen Einblick in meine Welt und mein Unterbewusstsein zu gewähren. Vielleicht inspiriert sie ja auch euch, eine zu schreiben. Und ich würde mich sehr darüber freuen, eure Meinung dazu zu hören.



Es war einmal ein Mädchen, das in einen Schloss der Königin als Dienstmädchen diente. Sie schuftete von Tag zu Tag, tat, was ihr die Königin befahl und widersprach nie ihren Befehlen. Mehrere Jahre lang war sie in dem Schloss gefangen. Sie schrubbte die Böden, bis sie perfekt glänzten, putzte die Fenster, bis man sich in ihnen spiegeln konnte, kochte jeden Tag ein Festmahl, von dem sie nie etwas abbekam. Täglich wurde sie beschimpft und für Dinge beschuldigt, für die sie gar nicht verantwortlich war. Das Mädchen war gefangen, ihrer Freiheit beraubt. Sie konnte sich kaum an das letzte Mal erinnern, das sie glücklich und nach ihrem Willen folgend das tat, was ihr gut tut. Nie durfte sie sich ausruhen. Kein Wunder, dass sie langsam zugrunde ging, sich jede Nacht in den Schlaf weinte.


Eines Tages, sie beobachtete gerade die Vögel draußen, während sie die Fenster polierte, da schwelgte sie in Gedanken daran, wie schön es wäre, einfach zu fliegen. Frei zu sein. Sich leicht und unbeschwert zu fühlen. Es schien ihr unmöglich, jemals diesen Zustand der Freiheit zu erlangen, war sie doch in den Klauen der Königin gefangen. Doch da war diese Stimme in ihr. Dieses tiefe Verlangen nach Freiheit. Sie wusste, dass dieses Leben, das sie gerade führt, nicht für sie bestimmt ist. Das Mädchen spürte, dass es einen Ausweg aus ihrem Leiden gibt.

Sie fasste all ihren Mut zusammen und wagte mitten in der Nacht, während das gesamte Königshaus am schlafen war, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Die frische Luft zu atmen tat ihr gut. Das frische Gras zu riechen erfüllte sie mit Freude. Und die nächtliche Kälte war tausend mal angenehmer als die Kälte in ihrem Schlafkeller. Doch etwas hinderte sie daran, sich weiter raus in die Welt zu wagen. Es war die Angst, dass sie es nicht schaffen würde, zu fliehen. So weit wegzufliegen wie es die Vögel taten, die sie so lange Zeit immer beobachtete. Man würde sie finden, wieder zurück ins Schloss bringen und ihr noch mehr Aufgaben als Bestrafung aufhalsen.

Aber irgendwann traute sie es sich dann doch: sie packte ihre Sachen und floh aus dem Schloss. Sie rannte und rannte, stolperte über Steine und Sträucher und rang nach ihrem Atem, bis sie schließlich ein kleines, beschauliche Dorf erreichte, wo man ihr wieder auf die Beine half, ihr eine Behausung anbot und ihr die Unterstützung und Liebe entgegenbrachte, um die sie so lange gebeten hat. Sie war glücklich. Glücklich darüber, dass sie sich getraut hat, aus dem Schloss zu fliehen, auch wenn die Angst unheimlich groß war. Glücklich darüber, dass sie auf diese innere Stimme gehört hat. Glücklich darüber, dass sie überlebt hat - denn noch länger dort zu bleiben hätte sie nicht überstanden. 

In dem Dorf, Ihrer neuen Heimat, fand sie Freiheit. Sie fand Freude. Und vor allem war sie von Liebe umgeben. Das Lächeln, dass sie nun täglich auf ihren Lippen trägt und damit jedem ihr Glück zum Ausdruck bringt, ist Zeichen ihrer Stärke, Zuversicht und ihren Mutes.

Es ist möglich. Alles ist möglich. Habe Vertrauen in dich selbst. Und ehe du dich versiehst, bist du den Fängen der Königin entkommen. Du kannst es schaffen.

Monatsrückblick Oktober

Was ich gemacht habe: Das erste, was mir zum Oktober einfällt, ist, dass ich einen Kürbis geschnitzt habe, so wie früher als Kind. Bloß habe ich mir diesmal richtig Mühe gegeben und habe das Motiv der Grinsekatze aus "Alice im Wunderland" ausgeschnitzt - es war ziemlich anstrengend, doch das Ergebnis sieht so cool aus!
Oft habe ich auch Bananenbrot gebacken, denn ich bin voll auf den Geschmack davon gekommen. Ganz besonders lecker ist es, wenn man noch ein paar Schokostückchen in den Teig reinmischt.
Mit meinem Bruder und ein paar seiner Freunde war ich außerdem bei "Superfly", das ist ein Trampolinpark wo man sich ordentlich austoben und rumhüpfen kann. Schon lange wollte ich mal so einen besuchen und jetzt hat es endlich geklappt! Man kann da nicht nur auf Trampolins rumhüpfen, sondern auch eine gefährlich steile Rutsche runterrutschen, solche Parcours wie bei Ninja Warrior durchkämpfen, durch die Lüfte schwingen und so vieles mehr. Es war echt total lustig und ein Erlebnis, das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird und auf das ich mit einem Lächeln zurückblicken werde.
Gegen Ende des Monats war ich mit meiner Mutter noch ein Theaterstück besuchen, in dem sowohl Behinderte als auch Nicht-Behinderte mitgespielt haben. Wir beide waren total überrascht davon, wie gut sich die Schauspieler machten, und das Stück hat definitiv zum nachdenken angeregt. Es ging um Helden und dass in jedem von uns ein kleiner Held steckt, egal, mit was wir uns rumschlagen müssen.
Und zu guter letzt waren meine Eltern und ich noch in einer anderen Stadt und haben einen Shopping-Trip gemacht. Unter anderem waren wir bei My Muesli und haben uns dort ein paar Müslis und Porridges zum probieren mitgenommen.
Oh, und ich habe ENDLICH Ganon bei The Legend of Zelda: Breath of the Wild besiegt! Vielleicht ist das nichts besonderes für jeden, doch mich hat das so gefreut. Normalerweise lege ich ein Spiel schnell zur Seite, doch diesmal habe ich mich wirklich bemüht und die Hauptstory durchgespielt! Ein Glück, dass neue Spiele von Nintendo rausgekommen sind, die ich nun als nächstes spielen kann :)


Warten mit Siggi beim shoppen


Lecker Bananenbrot
Mitten in der Nacht habe ich es geschafft: Ganon ist besiegt und Prinzessin Zelda ist befreit :D
Was ich gelesen habe: So einiges! Zum einen habe ich "Das Robbins PowerPrizip" von Anthony Robbins ausgelesen - ein ganz schöner Wälzer, doch gefüllt mit einer Vielzahl hilfreicher Ratschläge. Anthony Robbins ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung und teilt in seinem Buch sein Wissen darüber, wie man sein Leben, seine Gefühle und Gedanken in den Griff bekommt. Ich fand es wirklich sehr aufschlussreich und kann es jedem empfehlen, der etwas in seinem Leben verändern und neue Motivation schöpfen möchte. Mir ist durch das Buch bewusst geworden, dass alles in meiner Hand liegt und ich allein für mein Glück verantwortlich bin. Besonders gut an dem Buch fand ich die darin enthaltenen Übungen und Techniken - dadurch wird man sozusagen "gezwungen", das Buch nicht nur zu lesen, sondern sich die Ratschläge auch richtig zu Herzen zu nehmen und in die Tat umzusetzen.

In dem Buch wurde fleißig markiert, damit ich später mal das wichtigste gleich im Blick habe.
Des Weiteren habe ich das Buch "Als ich verschwinden wollte" von Carina Lechner durchgelesen. Zu viel möchte ich noch nicht über das Buch erzählen, denn dazu soll bald ein Blogpost kommen. Kurz gesagt berichtet Carina in dem Buch von ihrer Essstörung und wie sie es geschafft hat, wieder gesund zu werden. Das Buch mochte ich sehr, da ich mich auch oft selbst in ihren Worten wiederfinden konnte.

Als nächstes habe ich das Buch "Am Arsch vorbei geht auch ein Weg" gelesen. Jedes Mal, das ich in einem Buchladen war, habe ich das Buch gesehen und war dem gegenüber eher skeptisch, ob es sich zu lesen lohnt oder nicht. Als es mir dann von einer Freundin empfohlen wurde, habe ich mich schließlich rangetraut und das Buch dann doch gekauft und gelesen. In diesem teilt Alexandra Reinwarth ihre Tipps darüber, wie man sich die Dinge eben "am Arsch vorbeigehen" lässt. Es ist ziemlich lustig geschrieben, doch es hat auch einen sehr pessimistischen Beigeschmack und ich würde es nicht unbedingt als "Ratgeber" bezeichnen. Es ist nicht wie ein typisches Selbsthilfe- oder Ratgeberbuch, sondern eher wie ein Roman geschrieben. Alexandra Reinwarth berichtet aus ihrem Leben und von allerlei unterschiedlichen Situationen, in denen sie gelernt hat, "nein" zu sagen und wie man sich bestimmte Begebenheiten eben "am Arsch vorbeigehen" lässt. Das Buch hat man recht schnell ausgelesen und es ist eine Lektüre, um mal abzuschalten und sich vom Alltag abzulenken.


Und zu guter letzt habe ich "Embrace: Du bist schön" von Taryn Brumfitt angefangen zu lesen. Vor ein paar Monaten habe ich den gleichnamigen Film angeguckt (ganze drei Mal) und war total begeistert. Taryn ist Gründerin des "Body Image Movements" und setzt sich für mehr Körperakzeptanz und -liebe in unserer heutigen Gesellschaft ein. In ihrem Buch teilt sie ihre Erfahrungen mit dem Schönheits- und Diätenwahn mit der Welt und wie sie es geschafft hat, ihren Körper so zu akzeptieren, wie er ist. Es ist unglaublich inspirierend und kann es jedem nur ans Herz legen. Mehr erzähle ich davon dann im nächsten Monatsrückblick ;)


Was ich gesehen habe: Zum einen "Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln" - ein ganz wunderbar verspielter und unheimlich kreativer Film. Die vielen kleinen Details, die Wortspiele und die Handlung an sich waren ganz magisch und versetzen einen in eine ganz andere Welt. Dann "Hotel Transsilvanien 2", was ziemlich lustig war und perfekt zu Halloween gepasst hat. Auch haben es meine Eltern und ich endlich mal geschafft, "What the Health" zu gucken. Das ist eine Dokumentation, in der über den Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und unserer Gesundheit diskutiert wird. In den Medien und vor allem in der veganen Szene wird viel über diesen Film geredet und es gibt die unterschiedlichsten Meinungen dazu. Ich denke, es lohnt sich definitiv, ihn sich mal anzugucken, wenn man denn mehr über Ernährung und Veganismus erfahren will. Des Weiteren habe ich mir den vorletzten Teil von Harry Potter angeschaut, "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1". Ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, wie toll die ganze Filmreihe von Harry Potter ist (obwohl ich zugeben muss, dass die Bücher nochmal um einiges besser sind). Und, als ich krank im Bett lag, habe ich mehrere Folgen von "Pokemon Indigo League" auf Netflix sowie "Der König der Löwen" angeschaut, um mal ein paar Kindheitserinnerungen wach werden zu lassen - obwohl man eigentlich nie zu alt ist für Pokemon und Disney ;)


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Erkenntnis: Dass nicht alles im Leben immer nach Plan und super toll verläuft. Man muss die Dinge auf sich zukommen lassen und Vertrauen darin haben, dass alles gut gehen wird. Besonders in den schwierigen Zeiten ist es wichtig, am Ball zu bleiben und nicht aufzugeben, denn es sind eben die härtesten Phasen, aus denen wir am meisten lernen können und die uns zum wachsen bringen. Gerade in Recovery ist es wichtig, dass nicht jeder Tag so gut verläuft wie man es sich vorstellt. Jeder hat mal einen miesen Tag und das ist völlig in Ordnung, solange man stark bleibt und sich nicht davon total runterreißen lässt.

Bin ich meinen Zielen näher gekommen: Das ist so schwer zu sagen. Klar habe ich mein bestes gegeben und versucht, jeden Tag genug zu essen, selbst als ich krank war und mein Bauch am streiken war. Doch ein bisschen habe ich das Gefühl, eher auf der Stelle getreten zu sein. Es gab nicht so viele Challenges wie den Monat zuvor, ich habe mich einfach nicht so oft aus meiner Komfortzone rausgetraut. Aber das bedeutet nicht, dass ich Recovery hab schleifen lassen. Was ich meine ist, dass ich mir diesen Monat etwas zu "sicher" gestaltet habe. Das ist vollkommen ok, doch nun möchte ich doch ein bisschen mehr an mir arbeiten im nächsten Monat. Was aber definitiv positiv war, ist, dass mir durch die Therapie und durch ein paar Gespräche mit meiner Mutter bewusst geworden ist, was für Probleme eigentlich anstehen, die es zu lösen gilt. Und das zu wissen, wird mir auf jeden Fall dabei weiterhelfen, meinen Zielen näher zu kommen!

Was hat mich glücklich gemacht: Ganz klar der Besuch im Superfly. Da habe ich mal so richtig "die Sau rausgelassen", mich wie ein normaler Mensch gefühlt und einfach alle Probleme für eine kurze Zeit vergessen. Zudem wurde ich mir dort meiner Energie und Stärke bewusst, von der ich gar nicht wusste, dass sie überhaupt vorhanden war. Es ist nicht nur das spielerische oder sportliche Erlebnis, das mich so glücklich macht, sondern viel mehr, dass ich dort mit so lieben Menschen zusammen war, mit denen ich eine Menge lachen konnte und unglaublich viel Spaß hatte. Für solche Momente lohnt es sich, zu kämpfen.


Jetzt im Nachhinein betrachtet ist wirklich so einiges los gewesen bei mir im Oktober, obwohl es sich vorher gar nicht so angefühlt hat. Vielleicht war nicht jeden Tag was los, doch dafür gab es jeden Woche was zu erleben. Es ist zudem echt krass, wie schnell die Zeit vergeht - keine zwei Monate mehr bis Weihnachten! Ich habe mir fest vorgenommen, das beste aus den letzten zwei Monaten des Jahres 2017 zu machen und hoffe, dass auch du das tust :)

Essen ist Medizin

Ich weiß noch, wie ich mir am Anfang meiner Genesung so viele Gedanken darum gemacht habe, wieviel man essen sollte, um gesund zu werden. Tä...