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Tipps für Yoga-Anfänger

Im Sommer 2016 rollte ich zum ersten Mal meine Yoga-Matte bei mir zu Hause aus. Ohne viel drüber nachzudenken, klickte ich auf das erstbeste "Yoga für Anfänger"-Video auf YouTube und begann meine erste richtige Praxis überhaupt, ohne zu wissen, wohin sie mich eines Tages mal hinführen würde.

Wie bei fast allen Dingen im Leben, traf auch hier der Spruch "Aller Anfang ist schwer" zu. Ich begab mich auf unbekanntem Terrain und wusste nicht, auf was ich mich da einließ. Vor allem war es schwer, den ganzen neuen Begriffen zu folgen: Kindsposition, Krieger 1, Schulterbrücke, Flow und so weiter. Wer blickt da denn als Neuling schon durch?

Falls du selbst gerade noch am Anfang stehst bzw. du noch gar nicht weißt, wo du überhaupt beim Yoga anfangen sollst, habe ich die hier ein paar Tipps zusammengestellt, die dir helfen können, einen reibungslosen Start für deinen Yoga-Weg hinzulegen.

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1. Fang langsam an

Einen der größten "Fehler", die man anfangs machen kann, ist sich gleich an die richtig fordernden, auspowernden Flows zu wagen. Das wird dir nur den Spaß nehmen, sodass du schnell aufgibst und gar nicht erst in den Genuss der wohltuenden Aspekte des Yoga kommst, die sich mit fortschreitender Praxis offenbaren werden.
Ich rate dir, dass du dir zu Beginn nur Anfänger-Videos oder Anfänger-Kurse vornimmst. Diese bieten dir einen sanften Start in das Thema, ohne dich noch mehr als nötig zu überfordern.
Du lernst Schritt für Schritt die Basics, die richtige Ausrichtung in den einzelnen Posen (was sehr wichtig ist, um Verletzungen vorzubeugen!) und wie man richtig atmet. Vielleicht klingen diese Punkte eher belanglos für dich, doch glaube mir: sie spielen eine sehr wichtige Rolle im Yoga.
In fortgeschritteneren Kursen wird nämlich davon ausgegangen, dass der Teilnehmer die Basics beherrscht, sodass dieser sich mehr auf sich selbst statt auf die Stimme des Lehrers und die richtige Ausrichtung fokussieren kann. Stell dir nun vor, du kommst als kompletter Anfänger in so einen fortgeschrittenen Kurs - du musst die ganze Zeit gucken, was die anderen machen, spürst den Effekt der einzelnen asanas (Sanskrit für die Posen im Yoga) nicht oder führst sie gar falsch aus. Du bekommst einen schlechten ersten Eindruck, der dir total die Neugierde und Lust am Yoga nimmt.
Gehe also Schritt für Schritt vor und lerne erst die Basics, bevor du dich an forderndere Flows rantraust.

2. Vergiss die Form und fokussiere dich auf das Fühlen

Wenn man auf Social Media die vielen Yoga-Accounts anschaut, bekommt man schnell den Eindruck, dass es bei dieser Praxis nur darum geht, sich in komplizierte Posen reinzuzwängen. Man sieht Yogis, die sich im Unterarmstand präsentieren, ihren Fuß hinter den Kopf klemmen oder sich auf andere Weise total verknoten. Darum geht es definitiv nicht im Yoga. Es kommt nicht darauf an, wie stark oder flexibel du bist - im Yoga kommt es ganz darauf an, wie du dich fühlst. Und das auch nicht nur während du auf der Matte bist, sondern auch wenn du wieder in deinen gewohnten Alltag zurückkehrst. Was machen die einzelnen Asanas mit dir? Welche Gedanken oder Gefühle kommen beim üben auf? Wo bemerkst du Blockaden?
Yoga hat weniger mit dem körperlichen Aspekt zu tun, als man denkt. Ich spreche auch gerne von "Meditation in Bewegung". Es soll dir helfen, mehr körperliche und geistige Gesundheit zu erlangen. Und dafür braucht es keine ultrakomplizierten Positionen.

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3. Bring Abwechslung in deine Praxis

Jedes Mal dasselbe in deinen Yoga-Sessions zu machen, ist nicht nur langweilig, sondern wird dir auch nicht helfen können, weiter voranzukommen in deiner Praxis. Abwechslung ist hier das Stichwort. Probiere neue Yoga-Stile aus (Yin, Hatha, Vinyasa, Shivananda, Kundalini,...), besuche andere Yoga-Studios/gehe zu anderen Lehrern, probiere Videos von verschiedenen YouTube-Kanälen aus, wage dich vielleicht sogar schon ans nächste Level.
Dieser Punkt hat mich sehr viel weiter in meiner eigenen Praxis gemacht. Ich wagte mich aus meiner Komfortzone und besuchte einen Kurs, wo ich die beruhigende, positive Energie eines Yoga-Studios zum ersten Mal genießen konnte. Yin Yoga war das Mittel, was mir zu mehr Flexibilität verholfen hat. Mittelstufen-Yoga zu praktizieren zeigte mir neue asanas, an denen ich mich ausprobieren konnte.
Hast du schon seit einer Weile Yoga praktiziert, dann traue dich ans nächste Level ran! Neue Herausforderungen machen Spaß und zeigen dir ganz neue Aspekte des Yoga und von dir selbst.

4. Etabliere eine Routine

Damit du auch dran bleibst, ist es hilfreich, sich eine Routine fürs üben aufzubauen. Dabei gilt: jeden Tag vielleicht 15 Minuten sind besser als anderthalb Stunden ein Mal in der Woche. So baust du allmählich deine Fähigkeiten und dein Wissen auf und kommst natürlich möglichst oft in den Genuss der Vorteile, die Yoga bietet.
Hierbei sollte aber auch der nächste und letzte Tipp in Betracht gezogen werden...

5. Zwinge dich nicht

Yoga soll dir helfen, dass du dich besser fühlst - körperlich und geistig. Wenn du dich auf die Matte zwingst, bleibt dieser Effekt höchstwahrscheinlich aus. Rechne damit, dass du nicht jeden Tag üben möchtest und vor allem auch, dass du nicht jeden Tag dieselbe Kraft, Ausdauer, Konzentration und Flexibilität an den Tag legen wirst. Das ist vollkommen normal und menschlich. Du wirst staunen, aber selbst erfahrene Yogalehrer haben Tage, an denen sie keinen Bock auf Yoga haben.
Wenn es zur Routine wird, dass du dich auf die Matte zwingst (oder auch in bestimmte asanas), dann geht der Spaß am Yoga verloren. Deswegen: höre auf dich selbst und mach dann Yoga, wann du es brauchst, wann du es willst. Wenn du weißt, dass du dich nach einer kleinen Praxis besser fühlen wirst, dann: go for it! Wenn sich aber alles in dir danach sträubt, durch eine Sequenz zu fließen, dann lass es für heute lieber sein und tu dir stattdessen auf andere Weise etwas Gutes.
Manchmal tun Pausen vom Yoga auch ganz gut, um wieder mehr Gefallen daran zu finden, um "die Leidenschaft wieder neu aufflammen zu lassen". Ich spreche da aus Erfahrung und kann nur bestätigen, dass Auszeiten dabei helfen, neue Motivation und Inspiration zu sammeln - und das gilt für weitaus mehr Dinge und Beschäftigungen als nur für den Yoga.

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Lass mich gerne wissen, wie dir diese Tipps gefallen, ob sie dir weiterhelfen konnten oder ob du sogar ein paar Tipps für Yoga-Anfänger parat hast!

Was ist Selbstliebe?

Selbstliebe hier, Selbstliebe da - der Begriff "Selbstliebe" wird überall herumgeworfen wie Konfetti. Liebe und akzeptiere dich selbst, so wie du bist, heißt es immer. Zeige dir selbst Respekt. Lehn dich zurück und nimm dir eine Auszeit vom Alltagsstress. All diese gut gemeinten Ratschläge und Aufforderungen, doch keiner weiß in Wahrheit so wirklich, was es mit der Selbstliebe auf sich hat - so zumindest mein Gefühl. Was meint man nun damit? Und warum sollte man sich selbst lieben? Ist es nicht egoistisch, sich selbst anderen vorzuziehen?

Selbstliebe verstehen


Nimmt man den Begriff Selbstliebe auseinander, so hat man die Worte "Selbst" und "Liebe" vor sich stehen. Ersteres erklärt sich von allein: es hat mit einem "selbst" zu tun, ist auf eine Person ausgerichtet, auf sich selbst bezogen. "Liebe" hingegen lässt sich nicht so einfach erklären. Wikipedia sagt dazu:
"Liebe ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung. Nach engerem Verständnis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person (oder Personengruppe), die den Zweck oder den Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt."
So gesehen versteht sich "Selbstliebe" als ein starkes Gefühl der Wertschätzung zu einem selbst. Vielleicht sollte man hier aber noch eine Trennung zwischen Selbstliebe im Sinne der Selbstannahme und Selbstliebe im Sinne der Selbstsucht vornehmen - der Begriff is also Synonym für mehrere Phänomene.

Genau deswegen wird er meiner Ansicht nach auch so oft missverstanden: die Menschen verstehen unter Selbstliebe eine narzisstische, egoistischen Verhaltensweise, die das Wohlbefinden des Umfelds abtut, bei der sich alles nur um einen selbst dreht.

In dem Sinne, in dem ich den Begriff Selbstliebe verwende, ist gemeint, sich selbst zu achten und wertzuschätzen - und zwar genau so, wie man bereits ist. Es ist das bedingungslose annehmen des selbst. Ähnlich wie in einer romantischen Beziehung bedeutet es, den Partner - im Falle der Selbstliebe also man selbst - mit allen "Fehlern" und "Makeln" vollkommen anzunehmen, ihn wertzuschätzen, ihm seine Zuneigung zu zeigen, immer dessen höchstes Wohl im Sinne zu haben, sich liebevoll um ihn zu kümmern und immer für ihn da zu sein, "in guten wie in schlechten Zeiten". Das alles aber ohne "süchtig" nach dem Partner zu werden. Die Sucht nach irgendetwas oder irgendwem war für den Menschen (und dessen Beziehungen) noch nie dienlich gewesen.


Es sollte demnach ein gutes, gesundes Maß an Selbstliebe etabliert werden, ohne Extreme in die eine oder andere Richtung. Gerade aber in unserer heutigen Gesellschaft erlebt man bei den Menschen eher eine Neigung hin zu dem Extrem "keine Selbstliebe", also den Selbsthass - die Abscheu vor einem selbst, die nicht selten auch mit einer Selbstzerstörung einhergeht.

Auf der anderen Seite: Selbsthass


Mir tut sich oft die Frage auf, was in einem Menschen vorgehen muss, dass er in Selbsthass verfällt. Man könnte meinen, dass jemand, der selber mit Selbsthass zu tun hat - wie auch ich eben - diese Frage beantworten könnte. Doch eine klare Antwort habe ich nicht. Was ich aber beobachte ist, wie unsere Gesellschaft dazu tendiert, andere schlecht zu machen. Das zeigt sich in den viel zu hohen Ansprüchen, die dem Menschen gestellt werden, wie er zu sein haben muss. Die Medien, die einem verklickern, man sei nicht gut genug so wie man ist. Dieser kranke Wettbewerb bei allem und jeden, wo doch auch der Spaß an der Sache total verloren geht.

Im Versuch, einen "Übermenschen" zu erschaffen - ein perfektes, erfolgreiches, wunderschönes und zugleich intelligentes und sportliches Wesen - kreiert unsere Gesellschaft nur mehr total unglückliche und ausgelaugte Individuen. All diese Ansprüche, die an uns gestellt werden und die wir schließlich nicht erfüllen können, treiben uns in den Wahnsinn, in Stress und lassen uns letztendlich glauben, dass wir nicht gut genug seien, weil wir eben diesen Ansprüchen nicht gerecht werden können. Als Resultat entsteht Selbsthass.

Und um nochmal auf die Frage zurückzukommen, ob Selbstliebe denn nicht egoistisch ist: Ist Selbsthass denn nicht noch egoistischer? Man konzentriert all seine Energie auf das Selbst - das grässlich erscheinende, faule, nichtsnutzige Selbst. Man verwendet es dazu, sich selbst zu zerstören. Selbstliebe hingegen bewirkt, dass wir uns entspannter verhalten (da wir uns nicht im Kampf mit uns selbst befinden) und unsere Energie dafür nutzen können, diese Welt zu einem besseren Ort für alle zu machen. Der Fokus wendet sich eher von einem ab, da man mit sich selbst im reinen ist und mehr Kraft für die wichtigen Dinge im Leben hat.

Warum Selbstliebe so wichtig ist


Die Bedeutung und Wichtigkeit der Selbstliebe wird darüber hinaus zum einen auch noch klar, wenn man sich vor Augen führt, was der Selbsthass mit sich bringt: man lebt ungesund, sieht keinen Sinn im Leben, verliert jeglichen Spaß an den Dingen, die man tut, und befindet sich in einem ständigen Kampf mit einem selbst. Das klingt ziemlich depressiv, nicht wahr? Wie will man ein schönes Leben führen, wenn man sich gar nicht wohl fühlt in der eigenen Haut?

Selbstliebe hingegen bringt mehr Lebensfreude, Glück, Gesundheit, Kraft und positive Energie mit sich. Sie ist so wichtig, weil wir Menschen eben auch wichtig sind. Und das ist nicht in dem Sinne gemeint, dass der Mensch wie ein Gott über allem steht. Nein, aber jeder Mensch ist für seine eigene Realität, für dieses Leben auf Erden von Bedeutung. Jeder einzelne erfüllt einen Zweck auf Erden, mag er auch nur so klein und nichtig sein. Ein einzelner Mensch kann viel bewirken - dafür muss er nur an sein eigenes Potenzial glauben und sich selbst anerkennen.

Aber auch auf kleine Sicht gesehen ist Selbstliebe bedeutsam: wenn wir in der Lage sind, uns selbst anzuerkennen und wertzuschätzen, lassen wir uns weniger von anderen Menschen manipulieren, die meinen, über uns zu stehen. Auch uns selber manipulieren wir weniger, da wir uns unserer eigenen Stärke bewusst sind. Wir sind gelassener, freier, glücklicher. Wir können unsere Liebe mit den Menschen um uns herum teilen. Wir können auch mehr Liebe zulassen. Wir stehen für uns selbst ein. Wir leben gesünder, da wir unseren Körper wertzuschätzen wissen. Alles macht mehr Spaß, da wir uns keine Gedanken mehr darum machen, wie bescheuert wir jetzt vielleicht bei dieser einen Sache aussehen mögen.
Alle Bilder in diesem Post habe ich auf Pinterest gefunden
Ich könnte die Liste noch weiter fortsetzen, genauso wie diesen Post, aber fürs erste soll das erstmal genug sein. Zum Abschluss möchte ich nur noch sagen: Selbstliebe ist dein Geburtsrecht. Du musst es dir nicht erst durch harte Arbeit verdienen. Sie ist jederzeit da und wartet darauf, von die erlebt zu werden. Es ist deine Entscheidung: nutze ich die wunderbare Kraft der Selbstliebe, die mir jederzeit gegeben ist, oder beschließe ich, weiterhin im Kampf mit mir selbst zu sein?

In diesem Sinne: feiere dich selbst und schenk dir selbst Liebe.

Meine 200h Yogalehrer-Ausbildung

Als ich letztes Sommer eine Absage von meiner Wunsch-Uni bekommen habe, stand ich vor der Frage: Wie kann ich die Zeit bis zum nächsten Bewerbungsversuch sinnvoll nutzen? Mithilfe der Unterstützung meiner Familie habe ich mich dazu entschlossen, eine Ausbildung zur Yogalehrerin anzufangen. Und jetzt im Nachhinein betrachtet war das die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.
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Die Ausbildung, für die ich mich entschieden habe, bestand aus 200 Unterrichtsstunden, die über acht Ausbildungswochenenden verteilt waren. Die Termine fanden ca. ein Mal im Monat statt. Manchmal werden 4-wöchige Yogalehrer Ausbildungen angeboten, doch da war mir von Anfang an klar, dass das nichts für mich wäre. Somit hatte ich bei meiner Ausbildung zwischen den einzelnen Terminen immer Zeit, den Unterrichtsstoff nochmal zu wiederholen und richtig sacken zu lassen.

Begonnen hat die Ausbildung im Oktober 2018. Da ich in meiner Heimatstadt kein passendes Ausbildungsinstitut gefunden habe, entschloss ich mich dazu, eine Ausbildung in einer anderen Stadt zu machen. Das bedeutete, dass ich in regelmäßigen Abständen allein verreisen müsste. Für mich war es eine noch ungewohnte und beängstigende Erfahrung, ganz auf mich allein gestellt zu sein. Doch ich glaube, dass ich gerade durch den Yoga besser mit dieser Herausforderung umgehen konnte. Angst war anfangs noch da, doch je öfter ich alleine wegfuhr, desto mehr Gefallen fand ich an den kleinen bisschen Unabhängigkeit, das ich durch das pendeln bekam.

Auch aufgrund der Sozialphobie spürte ich einige Ängste in mir aufsteigen. Eine komplett neue Situation mit mir fremden Menschen würde auf mich warten. Und niemand Bekanntes war da, der mich hätte begleiten können.

Doch bereits nach dem allerersten Ausbildungstag wurden die Ängste deutlich weniger. Die Mädels (wir waren ursprünglich eine reine Frauengruppe, zu der sich erst gegen Ende der Ausbildung ein Mann dazu gesellte) waren alle unglaublich lieb und nett. Liegt bestimmt am Yoga ;) Die Hemmungen wurden nach und nach weniger, sodass ich mich immer öfter traute, an den Gesprächen und Diskussionen in der Gruppe teilzunehmen.


Unsere Lehrerin war zudem auch ein Engel. Sie ist eine so liebe, aufmerksame und weise Frau - von ihr konnte man wirklich total viel lernen. Und mich begeisterte es außerdem noch, wie geschmeidig und leicht ihre Bewegungen aussahen - fast so, als würde sie beim Yoga über den Boden schweben! Man merkte ihr an, dass sie jahrelange Erfahrungen mit dem Yoga gesammelt hat.

Der Unterricht bestand sowohl aus Praxis als auch aus einem Großteil Theorie. Ausbildungsinhalte waren die Geschichte des Yoga, Patanjali und der achtgliedrige Yoga-Pfad, sequentieller Aufbau einer Class, Pranayama, Meditation, Adjustments, Anatomie und Philosophie; ein Flow wurde hier und da immer mal wieder dazwischengeschoben.

Anders als damals in der Schule war der Inhalt des Unterrichts sehr interessant. Vor allem war es total spannend, wieviel man aus diesen theoretischen Inhalten auf seinen Alltag, sein eigenes Leben übertragen kann! Wir diskutierten oft über verschiedenste Themen (zum Beispiel beim achtgliedrigen Pfad, wie man diesen bei sich selbst integrieren kann) und erzählten von unseren Erfahrungen mit dem Yoga. Ich war teilweise echt wissbegierig und schenkte dem Unterricht immer meine volle Aufmerksamkeit.

Ähnlich wie auch in der Schule gab es auch Hausaufgaben, die wir zwischen den einzelnen Ausbildungsterminen erledigten. Zum einen mussten wir ein Yoga- und Meditationstagebuch führen, zum anderen gab es fünf Bücher zu lesen, zu denen wir jeweils einen Buchreport schreiben sollten. Die Bücher wurden im Unterricht nochmal genauer besprochen, falls man etwas nicht verstanden hat - und es gab definitiv einige Dinge, die man als Laie nur schwer verstehen konnte. Da hat es sehr geholfen, alles nochmal mit einem Experten zu besprechen.

Auch beim praktischen Teil der Ausbildung konnte ich viel Neues lernen. Vorerst hatte ich wirklich Angst gehabt, dass mir die Praxis zu anstrengend werden könnte - ich bin nicht grade ein Muskelprotz und an Ausdauer sprudle ich auch nicht unbedingt über. Meine Angst hat sich jedoch nicht bestätigt: die Praxis war zwar fordernd, aber dennoch machbar und vor allem wohltuend. Man kam gut mit, egal, auf welchem Level man stand. Es ist auch nochmal was ganz anderes, mit einem Lehrer in der Gruppe Yoga zu praktizieren als allein zu Hause, wie ich festgestellt habe. Es herrscht eine wunderbar harmonische Energie im Raum und man kann sich viel besser auf die Praxis konzentrieren als wenn man zu Hause ist und man vermutlich noch von den Mitbewohnern beim üben unterbrochen wird. Zudem hat man noch einen professionellen Lehrer an seiner Seite, der einem dabei hilft, seine Praxis auszubauen und zu verbessern.

Wie cool sind diese Yoga-Blöcke bitte? Ich liebe den Spruch, der auf ihnen steht!

Mit der Zeit hat man natürlich auch gelernt, selbst Hand anzulegen und den Lehrer zu spielen. Das erste Mal den Lehrer zu machen war unglaublich nervenaufreibend - ich war so nervös, obwohl ich ja meine Mädels gut kannte und wusste, dass wir noch am üben sind und keiner den anderen verurteilen würde. Nach und nach ging das anleiten immer mehr ins Blut über. Man lernt, seine Stimme richtig einzusetzen, passende Worte zum anleiten zu finden und vor allem auch, wie man den Teilnehmern Hilfestellungen geben kann.

Gerade der letzte Aspekt hat mich persönlich wachsen lassen. Als normalerweise sehr schüchterner Mensch war ich gezwungen, vor mehrere Leute zu treten, mich zu präsentieren und vor allem auch meine Stimme zu erheben - alles andere als eine einfache Sache. Aber ich hatte keine andere Wahl: ich musste mich dieser Angst stellen. Und zu meiner Überraschung habe ich das auch gut gemeistert! Je öfter man es tut, desto besser wird es. Ich trete nun viel selbstsicherer auf als noch am Anfang der Ausbildung, wo man rumstotterte oder kurze Blackouts vor der Gruppe bekam.

Im Juni diesen Jahres stand die Prüfung an, die einen theoretischen und einen praktischen Teil beinhaltete. Auch wenn ich davon überzeugt war, dass Jede(r) von uns die Prüfung sehr gut meistern würde, hatte ich tierisch großen Respekt davor und bereitete mich dementsprechend auch gut für die Prüfung vor. Der Theorie-Teil der Prüfung beinhaltete einen Multiple-Choice-Test mit allerlei gar nicht so einfachen Fragen; im praktischen Teil musste jeder Schüler einen Flow vorbereiten und diesen vor der Ausbildungsgruppe unterrichten. Und wie erwartet hat Jeder die Prüfung erfolgreich bestanden :)

Es war so ein schönes Gefühl, endlich das Diplom in den Händen zu halten und nun offiziell Yogalehrerin zu sein. Wie cool ist das denn bitte? Darüber hinaus habe ich in dieser Ausbildung so viele tolle Erfahrungen sammeln und tolle Menschen kennenlernen dürfen. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Ohne Frage würde ich sie jederzeit wiedermachen wollen! Und im Prinzip tue ich das auch, denn im Dezember werde ich meine Ausbildung fortsetzen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich schon darauf freue! Nachdem ich schon so positive Erfahrungen mit den ersten 200 Stunden gesammelt habe, bin ich mir sicher, dass mich viel Positives auch in der weiterführenden 300-Stunden-Ausbildung erwarten wird.

Der kleine Buddha war ein kleines Souvenir von meinem Bruder, als er Vietnam bereist hat :)

"Where Focus Goes, Energy Flows"

Ich habe gefühlt ewig nichts mehr hier gepostet - das liegt daran, dass das "wirkliche" Leben endlich bei mir stattfand. In den letzten Wochen habe ich viel bewältigen und Fortschritte machen können: ich habe einen Minijob angefangen, mich weiterhin auf meine Yoga-Ausbildung konzentriert, bin mehr rausgegangen, habe mich mit Freunden getroffen, neues ausprobiert und auch an mir selbst gearbeitet. Mein Fokus verlagert sich allmählich weg von dem Thema "Recovery" und mehr zu dem, was ich WIRKLICH im Leben will. Und das ist großartig. Es ist nicht so, dass ich jetzt, wo ich nicht mehr 24/7 an Recovery denke, mich total gehen lasse. Nein, es ist eher sogar das Gegenteil der Fall: je mehr ich mich auf die Dinge fokussiere, die im Leben wirklich eine Rolle spielen, desto leiser wird die Stimme der Essstörung in meinem Kopf. Je weniger Aufmerksamkeit ich ihr schenke, desto mehr schrumpft sie.

Klar habe ich noch so meine "Problemchen" und bin nicht komplett geheilt von der Magersucht. Aber ich bin auf dem besten Weg seit Jahren. Weil ich immer mehr verstehe, worum es im Leben eigentlich geht. Weil ich immer mehr sehe, dass die Essstörung nur Lügen erzählt. Weil ich ich selbst sein möchte.

"What you focus on, grows" - das hört man ja ziemlich oft, vor allem wenn man sich mit Spiritualität beschäftigt. Und es könnte echt nicht wahrer sein: worauf man sich am meisten fokussiert, das wird auch zum Lebens-Mittelpunkt. So gesehen geben wir zum Beispiel der Essstörung nur noch mehr Kraft, wenn wir uns auf Themen wie Essen, Sport, backen, kochen usw. beschäftigen, auch wenn sie sich von "so wenig wie möglich" zu "so gesund und ausreichend wie es nur geht" hin bewegt. Denn selbst wenn wir uns auf Recovery konzentrieren, geben wir der Essstörung noch Aufmerksamkeit, denn wir befassen uns damit gleichzeitig mit der Bekämpfung der Essstörung.

Gefunden bei Pinterest
Natürlich ist es tausendmal besser, sich auf Recovery statt auf die Essstörung zu fokussieren - darin besteht kein Zweifel. Aber vielleicht wäre es ja besser, sich auf ein "normales" Leben zu konzentrieren? Das Essen Essen sein lassen. Ein wenig Sport als Teil eines gesunden Lifestyles anzusehen. Dinge tun, die gesunde und "normale" Menschen auch tun, wie sich mit Freunden treffen, Hobbys nachgehen usw.. Mir hat es extrem geholfen zu verstehen, dass meine "Obsession" rund um das Thema Essen und Ernährung zu einem Großteil durch die Essstörung verursacht worden ist. Früher spielten diese Themen nur eine kleine Rolle in meinem Leben: da war Essen für mich Energie, Genuss und auch ein Mittel, mich mit Familie und Freunden zu versammeln und gemeinsam eine schöne Zeit zu haben. In diesem Post hier bin ich bereits ausführlich darauf eingegangen, was ein Hungerzustand mit dem Menschen, mit seinem Körper und seiner Psyche, anstellt - wenn du also mehr darüber erfahren willst, lies dir den am besten nochmal durch. Ich bin auf jeden Fall der Überzeugung, dass Essen nicht den Lebensmittelpunkt einer Person darstellen sollte, außer natürlich diese Person ist beruflich auf diesem Gebiet unterwegs oder hat eine Leidenschaft dafür, die aber keine krankhaften Züge aufweist.

Nicht zuletzt isoliert man sich in gewisser Weise auch von der Welt, indem man sich nur in seiner eigenen "Recovery-Blase" aufhält und den Blick für die eigentliche Welt da draußen verliert. Durch die Krankheit habe ich lange Zeit ein Stück von mir selbst vergessen - der Anteil in mir, der Videospiele liebt, der gerne mal Scherze macht, sich der Welt zeigen möchte. Jetzt, wo ich meinen Fokus weg von Recovery und Krankheit lege, geht es mir einfach tausendmal besser und ich fühle mich mehr wie ich selbst. Und wie habe ich das gemacht, den Fokus auf etwas anderes zu richten? Indem ich mich aktiv von diesen essgestörten Themen wegbewegt habe. Habe ich mich dabei ertappt, wie ich im Buchladen stundenlang bei den Rezeptbüchern stand, hab ich mir "STOPP" gesagt und bin zu den Romanen oder gleich aus den Laden rausgegangen. Wollte ich eine Kochshow ansehen, hab ich mich für einen Anime, ein Teenie-Drama oder eine Komödie stattdessen entschieden. Also muss man erst einmal schauen, welche die Handlung ist, die von der Essstörung kommt und sich dann bewusst dagegen und für eine normalere, "gesündere" Handlung entscheiden. Anfangs fiel mir das extrem schwer, vor allem eben wenn man noch sehr am Anfang seiner Genesung ist, aber je öfter man es tut, desto einfacher wird es, so wie bei fast allem in Leben.


Jede Entscheidung zählt, so klein sie auch sein mögen. Sie werden sich aufaddieren. Ein Akt gegen die Krankheit pro Tag bedeutet 365 Schritte zur Gesundheit pro Jahr. Das wichtigste dabei: den Fokus nicht aus den Augen lassen. Sich immer wieder daran erinnern, was man möchte. Und danach handeln. Man kann nur gesund werden, indem man sich gesund verhält, gesund denkt.

Wenn sich die Gedanken nur noch ums Essen drehen...

Der erste Post im neuen Jahr - ich hoffe, dass du gut in das Jahr 2019 gestartet bist! Die letzten Wochen gab es hier eher wenig von mir zu hören, da natürlich zum einen Weihnachten anstand und ich arbeiten ging. Jetzt habe ich wieder etwas mehr Zeit und hoffe, etwas aktiver auf meinem Blog zu werden.

In diesem Post möchte ich auf eine Sache eingehen, die mich besonders in der Vergangenheit, aber auch jetzt ab und zu noch sehr beschäftigt: der permanente Gedanke ums Essen. Wenn sich alles nur noch ums essen bzw. nicht-essen dreht; wenn man lieber Kochbücher statt Romane liest; sich Food Diaries statt unterhaltsame Videos auf YouTube anschaut oder sich nicht mehr auf seine Hausaufgaben konzentrieren kann, weil man nur an das eine denkt: Essen.


Ich kann gar nicht beschreiben, wie belastend diese obsessiven Gedanken rund um dieses Thema sind. Egal ob man es will oder nicht, man denkt ganz automatisch an Essen. Es geht sogar so weit, dass man, wenn man einen Film anschaut, nur auf die Lebensmittel achtet, die die Schauspieler oder Figuren im Film essen. Mich hat zum Beispiel mal ein Kumpel darauf hingewiesen: er hat mir ein Video von seiner neuen Wohnung geschickt und das erste, was ich dazu sagen musste, war wie witzig ich es fand, dass er sein Toastbrot direkt neben dem Bett im Bücherregal gelagert hatte. Daraufhin hat er nur gesagt "Du achtest aber auch immer nur aufs Essen :D" Andere Male konnte ich nicht einschlafen, weil ich von Haferbrei fantasiert habe. In der Nacht musste ich sogar von Haferbrei träumen... Die Erleichterung war groß, als ich mir am nächsten Tag zum Frühstück meinen Brei kochen konnte.

Wie kommt es, dass sich alles im Kopf nur noch um dieses eine Thema dreht? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: weil der Körper Nahrung braucht. Der Körper schickt dir Signale ans Essen in der Hoffnung, dass du darauf reagierst und ihn fütterst. Höchstwahrscheinlich achtest oder hast du lange nicht mehr auf deine Hungersignale geachtet, also muss er jetzt auf andere Mittel und Wege zurückgreifen - deine Gedankenwelt. Selbst bei "normalen" Menschen ist es so, dass sie nur ans Essen denken können, wenn sie unglaublich großen Hunger haben. Da ist allerdings der Unterschied, dass diese Gedanken wieder vergehen, sobald sie gesättigt sind. Bei Menschen mit Essstörungen sieht das anders aus. Die Gedanken scheinen immer da zu sein, egal, wieviel man gegessen hat. Das ist wieder nur ein Zeichen dafür, in was für einem Mangelzustand sich dein Körper befindet. Deswegen kann es sein, dass du, obwohl du vielleicht schon am zunehmen bist und ordentlich isst, immer noch so viele Gedanken ums Essen hast. Dein Körper wird sich nicht von heute auf morgen komplett von der Hungerphase erholen - das braucht Zeit.

Bildquelle - ich fand das Bild iwie ganz passend :D
Was hilft nun gegen diese Gedanken? Das einzige, was langfristig hilft, ist genug zu essen. Und vor allem auch ausgewogen. Nur wenn du deinem Körper ausreichend Energie zuführst, baut er wieder Vertrauen zu dir auf und hört damit auf, dir permanent deine Gedankenwelt mit Bildern von Essen vollzustopfen. Wichtig ist eben auch, dass du nicht in die Falle gerätst und irgendwelche Lebensmittel aus deiner Ernährung ausschließt, wie beispielsweise Kohlenhydrate. Denn Verzicht auf eine Sache wird immer bewirken, dass sich die Gedanken um diese Sache anhäufen. (Wenn ich dir sage "Denke nicht an einen pinken Elefanten!" wirst du automatisch an diesen pinken Elefanten denken, stimmts? So ähnlich ist das auch bei der Ernährung: "Iss keine Kohlenhydrate!" und du wirst automatisch Gelüste nach Brot, Nudeln, Keksen usw. verspüren)

Natürlich braucht es dabei auch Zeit, bis die Gedanken ums Essen weniger werden. Aber ich persönlich finde es schon mal angenehmer mit diesen Gedanken umzugehen, wenn man sich dann auch erlauben kann, die Dinge zu essen, an die man die ganze Zeit denkt.

Ansonsten kann ich nur noch den Tipp geben, sich aktiv auf andere, wichtigere Dinge zu konzentrieren - Dinge, die einem vor der Essstörung Spaß bereitet haben, bei denen man alles andere um sich rum vergesset hat. Vielleicht ist das malen, sich mit Freunden treffen, Fotographie oder ähnliches. Und vor allem sollte man aktiv versuchen, NICHT auf Essensgedanken einzugehen. Wenn man sich zum Beispiel gerade dabei erwischt, wie man ein Food Diary nach dem anderen anschaut, dann SOFORT AUFHÖREN und ein Video angucken, in dem es garantiert nicht um Essen, kochen oder Fitness geht. Das hilft mir sehr dabei, den Fokus auf andere Dinge zu richten, auch wenn es erstmal nur eine eher kurzfristige Lösung ist.

Mittlerweile sind bei mir diese Gedanken zu Glück um einiges weniger geworden, wofür ich unglaublich dankbar bin. Trotzdem habe ich ab und zu noch Tage, wo sich diese Essensgedanken wieder anhäufen. Aber schon allein im Vergleich zu vor ein, zwei Jahren ist es echt besser geworden.

Ich hoffe, dass dir der Post helfen konnte. Wenn du gerade in dieser Situation bist und nur ans Essen denken musst, dann versichere ich dir hiermit, dass es wieder besser wird, wenn du deinem Körper gibst, wonach er verlangt, was er braucht. Du schaffst das.

Ist vollständige Heilung von einer Essstörung möglich?

Ich denke, dass sich Jeder, der an einer Essstörung leidet, früher oder später die Frage stellen wird, ob man jemals wieder vollständig gesund werden kann - ob man wieder normal leben, normal essen kann; ob man diese zwanghaften Gedanken und Gewohnheiten loslassen kann; oder ob man für immer und ewig einen Teil der Krankheit in sich tragen wird. Die Meinungen zu diesem Thema gehen dabei etwas auseinander: Manche meinen, eine vollständige Heilung sei nicht möglich, Andere wiederum haben eine gegenteilige Meinung. Meine Sichtweise zu diesem Thema möchte ich in diesem Blogpost mit euch teilen.



Meine Definition einer "vollständigen Heilung"
Zu allererst ist es meiner Meinung nach wichtig, die Frage zu klären, was man unter "vollständiger Heilung" versteht. Es ist schwer, meine Definition von "vollständiger Heilung" in ein paar Worte zu fassen, da diese auf so viele verschiedene Bereiche ausgeweitet werden kann. Um es so kurz wie möglich zusammenzufassen, würde ich sagen, dass Heilung für mich "FREIHEIT" bedeutet. Frei von kranken, belastenden und zwanghaften Gedanken wie auch Gewohnheiten; ein gesundes Verhältnis zum Essen und zum Sport; so wie auch sich selbst zu akzeptieren und zu lieben. Heilung sollte sich auf die Psyche und die Physis beziehen. Somit bedeutet sie auch für mich, dass man ein gesundes Gewicht hält, Hunger- und Sättigungsgefühle im Gleichgewicht sind (ohne Heißhungerattacken oder ähnlichem), dass man als Frau seine Periode wieder regelmäßig bekommt und man wieder genug Kraft und Stärke zum leben besitzt.

Ist eine vollständige Heilung nun meiner Meinung nach möglich?
Im Prinzip glaube ich an eine vollständige Heilung - ich denke, dass man wieder ein normales, gesundes und glückliches Leben führen kann. Je nach Krankheitsgeschichte kann es aber natürlich auch zu Folgeschäden kommen, die das Leben selbst nach vielen Jahren symptomfrei beeinträchtigen können (wie etwa Osteoporose oder Unfruchtbarkeit). Aber ich denke auch, dass man vielleicht etwas vorsichtiger mit bestimmten Themen umgehen muss, auch wenn man als "gesund" bezeichnet wird, um eventuelle Rückfälle zu verhindern. Das kann zum Beispiel Sport sein (nicht, dass man nach einer Essstörung in eine Sport- oder Fitnessucht rutscht - ein normaler Umgang mit Sport, ohne in Extreme zu rutschen oder sein ganzes Leben danach auszurichten). Eventuell ist es auch besser, sich von potenziell triggernden Jobs fernzuhalten, wie Modeljobs oder Tätigkeiten, in denen ein besonderes Augenmerk auf Themen wie Aussehen und Ernährung eine große Rolle spielen. Und vor allem muss man auch in sehr schwierigen Lebensphasen vorsichtig sein, dass man nicht auf essgestörte Verhaltensweisen zurückgreift, um negative Emotionen oder Stress zu kompensieren.

Nichtsdestotrotz sehe ich diesen Zustand auch als "vollständig geheilt" an. Auch wenn man an der ein oder anderen Stelle vielleicht etwas vorsichtig sein muss, kann man ein normales, glückliches und gesundes Leben führen. Es gibt mehrere tausend Menschen, die heute gesund und frei sind nach jahrelanger Essstörung. Sie sind Beweis, dass es möglich ist, gesund zu werden.

Aber spielt diese Debatte um eine "vollständige Heilung" überhaupt eine Rolle?
Vor einiger Zeit hatte ich ein sehr augenöffnendes Gespräch mit meiner Therapeutin über dieses Thema gehabt. Ich fragte sie nach ihrer Meinung, ob sie denkt, dass man von so einer Krankheit heilen kann. Und sie meinte sofort, dass diese Frage doch total unwichtig sei. Würde es etwas an meiner jetzigen Situation und meiner Entscheidung, zu recovern, irgendetwas ändern, wenn ich eine Antwort auf diese Frage wüsste? Nein! Denn es ist doch egal, ob man zu 75, 84 oder 100% geheilt werden kann. Hauptsache, man wird gesünder und bleibt nicht für ewig in derselben miserablen, kranken Situation stecken. 50% gesund sind immer noch besser als 1% gesund, obwohl man natürlich immer die 100% anstreben sollte. Der Kampf gegen die Krankheit lohnt sich, ganz gleich, ob man komplett oder "nur" ein großes Stück seiner Gesundheit wiederherstellen kann.

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Gerne würde ich über eure Sichtweise zu dem Thema in den Kommentaren hören/lesen. Ich weiß, wie sehr da die Meinungen auseinandergehen, deswegen würde ich mich sehr über ein paar Beiträge echt freuen. Und ich hoffe natürlich, dass dieser Post den ein oder anderen inspirieren konnte!

Meine 5 wichtigsten Erkenntnisse

In den letzten Jahren konnte ich einige Erkenntnisse sammeln, die mir auf meinem Weg aus der Essstörung immens geholfen haben. Die wichtigsten habe ich in diesem Post zusammengefasst:

1. Gedanken können dir nicht wehtun, außer, du lässt es zu. Es sind "nur" Gedanken. Sie entsprechen nicht immer der Realität. Wir können vielleicht nicht immer kontrollieren, was genau wir denken, doch wir haben die Macht, uns zu entscheiden, welchen Gedanken wir Glauben schenken wollen und welchen nicht.
Ein Beispiel: Ich stehe vor dem Spiegel und denke "Ich bin zu dick". Im ersten Moment schenke ich diesem Gedanken Glauben, suche nach Argumenten, die diesen Gedanken befürworten. Doch wenig später blicke ich rational auf die Situation: es ist die Essstörung, die mir genau das einreden will und daher auch meine Sicht etwas verzerrt (Körperschemastörung). Solange ich laut Arzt noch untergewichtig bin bzw. mein Gewicht im Normalbereich liegt, kann ich nicht dick sein. Die Krankheit versucht einfach nur wieder, mich runterzureißen und zum abnehmen zu bewegen. Möchte ich das? Nein! Der Gedanke ist eine Lüge, er entspricht nicht der Wahrheit. Deswegen sollte ich auch nicht weiter an ihm festhalten.
Genauso gut hätte ich aber auch auf den Gedanken eingehen können. Hätte ich ihm geglaubt, wäre ich den ganzen Tag lang mies gelaunt gewesen, hätte mein Essen wahrscheinlich reduziert oder mehr Sport gemacht. Ich hätte mir eingebildet, dass meine Hüften ausladender geworden sind, mein Gesicht fülliger wirkt und meine Sachen enger sind. Aber nichts von dem ist wahr. Es ist NUR ein Gedanke.
Klar ist es nicht so einfach wie es hier dargestellt ist, aber je öfter man sich vor Augen hält, dass es ja "nur" Gedanken sind, desto besser lernt man mit ihnen umzugehen.


2. "Things tend to scream when they get killed" - das Zitat ist von Amalie's Blog "Let's Recover" und ich sage es mir immer wieder, wenn ich extrem schlechte Phasen durchmache. Dann erinnert mich dieser Spruch daran, dass diese negativen Gedanken aufkommen, weil ich höchstwahrscheinlich etwas getan habe, dass die Essstörung schwächer werden lässt. So paradox es auch klingen mag, aber wenn man sich schlecht fühlt, weil man z.B. ein "Fear Food" oder ähnliches gegessen hat, dann hat man ja eigentlich alles richtig getan, auch wenn man jetzt vielleicht schuldig fühlt. Diese Schuldgefühle sind ein Beweis dafür, dass man GEGEN die Krankheit vorgegangen ist und etwas FÜR seine Gesundheit getan hat!

3. Ich allein bin verantwortlich für meine Genesung - kein anderer kann für mich "gesund werden". Ich wünschte, ich hätte das schon viel viel eher realisiert. Im Prinzip ist es eigentlich offensichtlich, dass nur man selbst für seine Gesundheit etwas tun kann. Natürlich kann man auch die Hilfe eines Arztes oder Therapeuten in Anspruch nehmen, doch deren Hilfe wird nur Früchte tragen, wenn man aktiv mit ihnen zusammenarbeitet und deren Ratschläge umsetzt. Essen muss man selber. Zunehmen muss man auch selbst erledigen. Ängste können auch nur von einem selbst überwunden werden. Diese Arbeit kann kein Arzt der Welt für einen übernehmen.

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4. Es gibt keinen "leichten" Weg. Manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen. In unserer heutigen, modernen Welt scheint es für jedes Problem ein Wundermittel oder eine Abkürzung zum Ziel zu geben. So aber nicht im Fall einer Essstörung. Es gibt nicht DIE eine Methode, mit der man es schmerzlos und schnell aus der Krankheit schafft. Es führt kein Umweg darum, seinen Ängsten ins Gesicht zu blicken. Man muss wortwörtlich in den sauren Apfel beißen, um gesund werden zu können. Aber genau diese Dinge im Leben, die viel Überwindung und harte Arbeit kosten, sind es am Ende am meisten wert.
Es hilft nicht, ewig nach einer "perfekten" Lösung für sein Problem zu suchen. Es gibt keinen "quick fix". Man muss manchmal "einfach" machen - obwohl es echt nicht einfach ist. Aber je eher man sich den schweren Aufgaben stellt, desto eher hat man sie auch hinter sich.

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5. Ich bin nicht meine Essstörung. Auch wenn man an einer Essstörung erkrankt ist, heißt das noch lange nicht, dass man diese Krankheit auch ist. Was die Essstörung will unterscheidet sich klar von der gesunden Seite in einem selbst. Ich stelle mir es gerne so vor, dass die Krankheit ein ungebetener Gast in meinem Kopf ist, der sich aber gerne als ich ausgibt. Es ist halt ein bisschen zweigeteilt: da gibt es die gesunde und die kranke Seite. Mal ist die eine Seite stärker, mal ist sie schwächer. Das Gute ist aber, dass man die kranke Seite loswerden kann, wenn man sich aktiv für die gesunde entscheidet.
Wenn man also z.B. denkt "Ich habe heute zu viel gegessen", dann ist das die Essstörung, nicht man selbst! Mit der Zeit lernt man, diese beiden Seiten zu unterscheiden. Es ist echt nicht immer leicht, deswegen ist es auch immens wichtig, ehrlich mit sich selbst zu sein.
Ich will in Wahrheit gar nicht hungern, abnehmen oder mich isolieren. Das will alles die Krankheit, nicht ich selbst. Ich will leben, lachen und genießen. Und das geht nur ohne Essstörung.


Ich könnte wahrscheinlich noch hunderte weitere Erkenntnisse aufschreiben, aber diese sollen fürs erste genügen. Lasst mich wissen, was eure wichtigsten Erkenntnisse sind! Ich hoffe, dass der Post euch helfen und inspirieren kann.

Ein paar Gedanken über Selbstliebe

"Du kannst keinen anderen lieben, wenn du dich selbst nicht liebst" - wie oft habe ich mir wohl diesen Spruch schon durch den Kopf gehen lassen? Etwas wahres ist da dran. Denn wie soll je eine gute Beziehung entstehen, egal ob auf romantischer, familiärer oder freundschaftlicher Basis, wenn man eine der beiden Personen nicht einmal leiden kann: sich selbst.
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Heutzutage, so habe ich das Gefühl, wird Selbstliebe total verpönt. Es wird als egoistisch dargestellt, wenn man sich selbst was Gutes tut und seine Bedürfnisse ab und zu mal über die der anderen stellt, sich Zeit für sich selbst nimmt. Aufopfern wird in der Gesellschaft groß geschrieben: der, der am meisten für andere tut, sich selbst zum Wohle der anderen vergisst und sich selbst als unwichtig abstempelt, wird von den Menschen hoch gelobt. Doch was ist denn so feierlich daran, sein eigenes Wohlbefinden zu ignorieren?

Dieser Glaubenssatz, dass andere wichtiger seien als ich, hat mich eine sehr lange Weile belastet. Und ich bin mir sicher, dass tausende von Menschen da draußen ebenfalls unter diesem Glaubenssatz leiden. "Leiden", weil es wirklich eine Qual ist, mit dieser Art negativer Gedanken sein Leben zu verbringen. Du bist wichtig. Sogar sehr wichtig. Ohne dich wäre die Welt jetzt nicht so, wie sie ist. Auch wenn du es nicht siehst, aber du machst einen Unterschied in dieser Welt. Vielleicht nicht einen so großen wie ein Politiker oder Unternehmer, aber definitiv einen kleinen in der Welt deiner Freunde, deiner Familie und so vielen anderer Menschen. Denke dran: es sind die kleinen Dinge im Leben, die wirklich zählen.

Liebe muss man sich nicht verdienen. Sie ist bedingungslos. Und das gilt auch für die Liebe dir selbst gegenüber: du solltest dich nicht erst lieben, wenn du X erreicht hast, sondern JETZT. Ohne Ausnahmen, ohne wenn und aber. Egal, in welcher Situation du jetzt gerade bist. Ich dachte ganz lange, dass ich mich nicht selbst lieben dürfte, da ich krank sei. Mich selbst in dieser Situation zu lieben setzte ich gleich damit zu akzeptieren, dass ich halt krank bin und nichts daran ändern kann. Aber dieser Gedanken ist grundlegend falsch. Man sollte die Lage akzeptieren, auch wenn sie sehr negativ ist. Aber das heißt nicht, dass man das Handtuch wirft und resigniert. Akzeptanz sollte bedeuten, dass man die Situation annimmt, um nicht mehr gegen sie zu kämpfen und damit nicht mehr seine ganze Energie auf das negative lenkt. Stattdessen nutzt man seine neu gewonnene Energie dafür, das Leben zum positiven zu verändern. Das kann erst mit der Akzeptanz geschehen. Weg vom bekämpfen, hin zum erschaffen.

Man muss nicht erst sein Abi machen, um sagen zu können, dass man stolz auf sich ist. Man muss nicht erst tausend Euro beim Friseur lassen für einen neuen Haarschnitt, um sich selbst als schön anzuerkennen. Man muss sich nicht erst die Bestätigung anderer holen, um von sich selbst behaupten zu können, dass man es zu etwas gebracht hat. So, wie du jetzt bist, solltest und darfst du dich lieben. Liebe muss nicht "verdient" werden.

Doch warum überhaupt Selbstliebe? Weil du selbst der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Denn ohne dich, ohne deine Seele, deinen Geist, deinen Körper, würdest du dieses Leben gar nicht erleben können. Du bist hier wegen dir. Und dafür solltest du dir selbst gegenüber doch dankbar sein, oder?

Außerdem bereichert Selbstliebe das Leben. Es gibt dir mehr Kraft, weil du dich nicht länger selbst bekämpfst. Du trittst selbstbewusster auf, bist dir deines Wertes mehr bewusst. Du stehst für dich ein und lässt dich nicht so leicht von anderen beeinflussen. Und du kannst auch der Welt mehr geben. "You can't pour from an empty cup" - gib auf dich selbst Acht, um gleichzeitig mehr Acht auf andere geben zu können.

Manchmal denke ich, dass es doch eigentlich viel "egoistischer" ist, sich selbst zu hassen und zu verachten. Denn diese negative Energie, die dann in einem wohnt, spüren auch andere. Sie nimmt einen die Energie, die man dafür verwenden könnte, Gutes zu tun - wie z.B. an seinen Zielen zu arbeiten oder der Familie eine Freude zu machen. Das heißt nicht, dass man sich blöd fühlen sollte, weil man sich selbst noch nicht liebt - du bist nicht schuld an der momentanen Situation, du hast es dir nicht so ausgesucht. Aber wir haben jeden Tag die Chance, gegen den Selbsthass anzukämpfen, und da kann es sich als ganz nützlich gestalten, die Thematik mal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.

Und im Endeffekt bringt Selbsthass GAR NICHTS. Es macht nichts besser; es macht dich weder glücklicher, hübscher oder liebenswerter. All diese Dinge, die man sich erhofft, kann man erst erreichen, wenn man ein gutes Verhältnis zu sich selbst aufgebaut hat, wenn man sich selbst akzeptiert und als wertvoll ansieht. Der Selbsthass lähmt dich nur, nimmt dir Energie, nimmt dir Lebensfreude.

Selbstliebe erlernt man nicht von heute auf morgen - es ist ein langer und emotionaler Prozess, bis man da hin gelangt. Aber die besten Dinge im Leben brauchen generell immer sehr viel Zeit zum ausreifen und entwickeln. Deswegen: mach am besten heute schon den ersten Schritt Richtung Selbstliebe. Gönn dir ein entspanntes heißes Schaumbad, mach dir selbst ein Kompliment, schenke dir selbst eine Maniküre oder entspann dich einfach im Bett mit deinem Lieblingsbuch bei Kerzenschein. Verbringe einfach Zeit mit dir und NUR mit dir allein. Erkenne an, wie wunderbar und wertvoll du bist. Und spüre, wie gut es sich anfühlt, sich selbst Liebe zu geben. Jeder kleinste Schritt zählt und wird dich voranbringen.
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Das war ein ziemlich langer Post, aber ich hoffe, dass er jemandem helfen wird. Ich selbst bin auch noch nicht an dem Punkt angekommen, dass ich mich selbst komplett liebe, aber ich bin auf dem besten Weg dahin und kann nur sagen, dass ich froh bin, mich für de Selbstliebe entschieden zu haben und gegen den Selbsthass.

Erste Schritte aus der Essstörung

Die ersten Schritte aus der Essstörung sind meiner Erfahrung nach die schwierigsten. Vielleicht ist man zu der Erkenntnis erlangt, dass man wieder gesund werden muss, aber weiß gar nicht, wie und wo man anfangen sollte. Oder man fühlt sich nach wie vor nicht zu hundert Prozent bereit für Veränderung, weiß aber, dass sich etwas ändern muss.

Ein Geheimrezept dafür, wie man es erfolgreich aus der Essstörung schafft, gibt es natürlich nicht. Und es gibt auch nicht "den einen und einzigen Plan", mit den man es ganz sicher schafft. Am Ende muss jeder seinen eigenen Weg gehen. Aber ich kann euch mit meinen Ratschlägen hoffentlich etwas Angst nehmen und dafür mehr Mut geben.
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  1. Bitte um Hilfe. Essstörungen sind ernst zu nehmende Krankheiten, für die man sich professionelle Hilfe zulegen sollte, z.B. in Form eines Arztes, eines Psychotherapeuten und Ernährungsberaters. Sie begleiten euch auf eurem Heilungsweg, stellen sicher, dass euer Körper wieder zu Kräften kommt, dass ihr wieder zu einem normalen Essverhalten zurückkehrt und helfen euch dabei, gegen die negativen Gedanken und Verhaltensweisen vorzugehen. Genauso wichtig ist aber auch Unterstützung seitens der Familie oder von Freunden. Nicht nur tut es gut, sich ihnen gegenüber anzuvertrauen und zu öffnen; sie sind auch eine tolle Unterstützung während der Mahlzeiten, lenken euch ab und helfen euch nach kleinen Zusammenbrüchen wieder aufzustehen und weiter zu machen. Ganz ohne Hilfe kann man es natürlich auch aus der Krankheit schaffen, aber mit Hilfe gestaltet sich der Heilungsprozess etwas reibungsloser und weniger problematisch. Man hat jemanden, der ein genaues Auge darauf wirft, falls man langsam zurückfällt; man kann über die Probleme und schlechten Gedanken sprechen und anschließend Lösungen dafür suchen; man weiß besser darüber Beschied, ob der eigene Körper erhebliche, aber unbemerkte Schäden durch die Krankheit genommen hat und kann besser gegen diese vorgehen, falls vorhanden. Es ist, einfach gesagt, eine zusätzliche Absicherung auf dem Heilungsweg.
  2. Lass los von allem, was dich an der Krankheit festhalten lässt. Folgst du Leuten auf Social Media, die dich triggern? Entflogen ihnen. Hast du ein Tagebuch, dass dich an schlechte, alte Zeiten erinnert? Verstecke es in der hintersten Ecke deines Zimmers oder verbrenne es. Hast du Fotos von dir, auf denen du besonders krank aussiehst? Lösche oder schmeiße sie weg. Du brauchst das alles nicht mehr. Dein Fokus sollte nun auf Gesundheit liegen, nicht auf Krankheit. Solche Erinnerungen werden dir den Heilungsprozess nur schwer machen und dich in schweren Zeiten runterziehen. Umgebe dich stattdessen mit positiven, aufbauenden Dingen: folge z.B. Body Positivity Accounts auf Social Media, höre Musik, die dich zum lachen bringt, schaue Filme, die du schon während deiner Kindheit geliebt hast. Du bist nicht diese kranke Person; in dir steckt so viel mehr Leben, Freude und Liebe, als du denkst. Begib dich auf die Suche danach, was und wer du bist.
  3. Fange an, wieder mehr zu essen. Auch wenn man es am besten so schnell wie möglich schaffen sollte, kann es sehr gefährlich sein, von jetzt auf einmal sehr sehr viel zu essen - Stichwort: Refeeding Syndrom. Beim Thema Essen rate ich auf jeden Fall dazu, es langsam (aber natürlich nicht zu langsam) anzugehen, von Tag zu Tag ein bisschen mehr seine Essensmenge zu steigern und am allerbesten wäre es, einen Ernährungsberaters zu Rate zu ziehen, der dann mit einem einen Plan aufstellt, wie man wieder zu einem normalen Essverhalten gelangt. Verlasse dich nicht nur auf Quellen aus dem Internet, wenn es darum geht, was und wieviel man in Recovery an Essen braucht. Das Internet hat durchaus gute Informationen zu bieten, aber leider auch sehr viele schlechte. Dazu kommt, dass man im Netz keine individuelle Beratung bekommt, wie das bei einem Ernährungsberater oder Arzt der Fall wäre. Ganz so einfach wie "einfach wieder mehr essen" gestaltet sich die Sache natürlich nicht. Der Kopf wird sich wahrscheinlich gegen jeden Bissen wehren, aber man muss im Kopf behalten, wofür man das alles macht. Jede Mahlzeit ist eine Entscheidung: möchte ich leben oder krank sein? Essen - Leben und Gesundheit. Nicht essen - krank sein und schließlich sterben. Zu essen heißt nicht, schwach zu sein. Im Gegenteil: es heißt, dass man stark ist, dass man ein Kämpfer ist und dass man sein Leben wieder zurückgewinnt. Mir hat es auch geholfen, dass bei jeder Mahlzeit ein Familienmitglied dabei war, das darauf aufgepasst hat, dass ich auch wirklich esse und nichts von meinem Essen verstecke oder ähnliches.
  4. Verabschiede dich von der Waage. Klar ist es wichtig, dass das Gewicht weiterhin unter Beobachtung steht, damit man sicher gehen kann, dass man auch wirklich zunimmt. Aber gerade am Anfang des Heilungsprozesses nimmt man meist sehr sprunghaft und auch viel zu - das ist in den allermeisten Fällen nur Wasser, das sich im Körper ansammelt. Und das zu sehen kann einen ziemlich runterreißen und triggern. Deswegen: die Waage vorerst verbannen. Es nützt nichts, sein Gewicht ständig zu kontrollieren. Es wird einen nur vom weiterkämpfen abhalten... Am besten lässt man das Gewicht von jemand anderem kontrollieren, z.B. von den Eltern oder vom Arzt, indem man sich einfach blind auf die Waage stellt. Glaub mir, es ist um einiges entspannender, sein Gewicht vorerst nicht zu wissen. Das hat mir zumindest erleichtert, wieder mehr zu essen und mir die Laune nicht von einer unbedeutenden Zahl vermiesen zu lassen.
  5. Motiviere dich. Jeden Tag. Und denke positiv. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Sache, die mir auf meinem Weg aus der Essstörung geholfen hat bzw. immer noch hilft. Hätte ich mir nicht jeden Tag vor Augen gehalten, wofür ich kämpfe, was ich durch Recovery gewinnen werde und an mich selbst geglaubt, wäre ich jetzt wahrscheinlich immer noch tief in der Krankheit gefangen. Ich habe mir eine Liste mit Gründen aufgeschrieben, warum ich gesund werden will; habe mir meine Lebensziele vor Augen gehalten und versucht, so positiv wie nur möglich zu denken. Vor allem letzteres ist nicht einfach - am Anfang fühlt es sich vielleicht so an, als würde man sich selbst nur belügen, indem man positiv denkt, aber je öfter man es macht, desto besser und natürlicher wird es einem vorkommen. Ganz nach dem Motto "Fake it till you make it". Positive Gedanken rufen positive Energie hervor. Punkt. Und positiver zu denken sollte doch auch das Ziel der Recovery sein, oder etwa nicht? Sich von depressiven, selbstzerstörerischen Gedanken zu lösen? Dann am besten gleich damit anfangen. Es wird nicht von alleine besser; man muss etwas dafür tun. Deswegen wird auch immer wieder gesagt, wie schwer es ist, sich von der Krankheit zu lösen. Es ist extrem harte Arbeit, die auf so vielen verschiedenen Ebenen stattfindet. Wer nicht weiß, wie man sich motivieren kann, kann inspirierende Bücher lesen, Podcasts hören, motivierende Videos auf YouTube schauen oder auf Pinterest nach Zitaten Ausschau halten.
  6. Schau nicht darauf, was andere machen. DU gehst deinen eigenen Weg! Kopiere nicht andere, suche nicht obsessiv nach "DEM" Weg, nach dem Geheimrezept, das dich retten wird. Fang "einfach" an (einfach ist es natürlich nicht, aber ihr wisst hoffentlich, wie ich da meine). Traue dich. Und schau, was DIR hilft, nicht, was anderen hilft. Du kannst dich natürlich darüber informieren, wie es andere aus der ES geschafft haben, aber behalte im Kopf, dass kein Weg dem anderen gleicht. Vielleicht musst du erst etwas rumprobieren, bevor du erkennst, was dir hilft. Das ist vollkommen normal. Was ich sagen will ist, dass du nicht erwarten solltest, dass Recovery genauso ablaufen wird, wie andere es behaupten. Jeder hat da unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen, andere Ängste, die bekämpft werden müssen. Du musst nicht in eine Klinik gehen, nur weil es X geholfen hat. Du musst auch nicht Y Kalorien am Tag essen, um Erfolg zu haben. Andere Voraussetzungen, andere Lösungswege.
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Ich hoffe, dass euch diese Tipps helfen! Verliert nicht die Hoffnung, es wird besser werden. Aller Anfang ist schwer. Aber je schneller man sich überwindet, die ersten Schritte zu tun, desto kürzer muss man leiden. Jeder kann es schaffen!

Finde deinen eigenen Weg

Was mir ganz oft auffällt, sowohl bei anderen als auch bei mir selbst, ist dass viele Leute immer davon ausgehen, dass es "den EINEN perfekten Weg" oder "die eine perfekte Lösung" für alles gibt. Man hört jemanden sagen, dass eine bestimmte Creme seine Akne hat verschwinden lassen; andere schwören auf eine Diät, die einem zu weniger Blähungen verhelfen und wieder andere behaupten, diese eine Methode verhilft jedem zu mehr Stärke. Das Ding ist aber, dass es mehrere Wege zum Ziel gibt, dass eine Sache nicht zwingend jedem hilft. Es gibt nicht diesen einen einzigen Weg, der mit Sicherheit zum Ziel führt.

Wir Menschen sind alle ganz individuell, haben alle andere Vorraussetzungen und unterschiedliche Bedürfnisse. Kein Mensch gleicht dem anderen. Von daher können wir auch nicht davon ausgehen, dass jedem eine bestimmte Sache gefällt oder zu einem passt. Jeder einzelne muss für sich selbst herausfinden, was das beste für sie oder ihn ist.

So ist das auch in Recovery. Bei mir war es so, dass ich Ewigkeiten lang auf der Suche nach dem einen, perfekten Weg aus der Essstörung gesucht habe. Ich habe hunderte Blogs und Bücher über das Thema gelesen, nur um zu erfahren, was anderen aus der Krankheit geholfen hat. An sich ist das gar nicht falsch - ganz im Gegenteil, es kann sehr hilfreich sein, sich Inspiration von außen zu holen. Das Problem ist dabei eben nur, dass es nicht den einen Weg aus der Essstörung gibt, auf den ich so sehr gehofft habe. Ich muss meinen eigenen Weg finden, wie ich es daraus schaffe.

Der eine braucht eine Therapie, um gesund zu werden; der andere nicht. Manche müssen in eine Klinik, andere wiederum nicht. Manche brauchen x Kalorien zum zunehmen, andere hingegen vielleicht weniger oder mehr. Genauso gibt es ja auch nicht dieses eine Gericht, dass jedem schmeckt, oder diese eine Lernmethode, mit der man am schnellsten lernt.

Was für eine Person funktioniert, muss nicht gleich für jeden funktionieren.

Gerade in Recovery finde ich, dass es sehr wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden und sich nicht ständig nach den Erfahrungen anderer zu richten. Denn wir alle haben so unterschiedliche Vorraussetzungen und Bedürfnisse, für die man individuell eine Lösung finden muss. Und um diese zu finden, muss man den Mut haben, ins kalte Wasser zu springen und sich "einfach" mal zu trauen. Einfach ist es natürlich nicht; es kostet immens viel Überwindung, mit Gewohnheiten zu brechen. Aber es ist machbar. Erst wenn man ins "TUN" kommt, kommt man richtig voran.

Vergleicht euch nicht mit anderen, sondern findet euren eigenen Weg. Probiert vieles aus und bildet euch eine eigene Meinung, anstatt immer nur auf andere zu hören. Richtet den Blick nach innen, statt nach außen. Folgt eurer Intuition. Dann werdet ihr euer Ziel erreichen.

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Monatsrückblick Februar

Was ich gemacht habe: Dieser Monat hatte sowohl gute als auch schlechte Seiten. Zuallererst mal muss ich mich über die eisige Kälte in den letzten Wochen beschweren - den ganzen Dezember lang hofft man auf Schnee, vor allem zu Weihnachten, und nichts passiert. Doch jetzt, wo man eigentlich sich wieder wärmeres Wetter wünscht, haben wir Minusgrade und Schnee. Aber bestimmt hat es einige Menschen gefreut, da sie in den Skiurlaub oder so gefahren sind. Also hat es nicht nur sein schlechtes.

Mit meiner Mutter war ich in einer Eisskulpturen Ausstellung in unserer Stadt. Auch wenn der Eintritt alles andere als günstig war, hat sich der Besuch gelohnt. Es gab alle möglichen Figuren aus Eis geformt, sogar Elsa, Anna und Olaf aus "Die Eiskönigin". Mein Favorit war allerdings der Lebkuchenmann. Die Halle, in der die Eisskulpturen ausgestellt wurden, war ebenfalls echt kalt; sogar kälter als draußen. Aber das hat ja nicht gestört, weil man was schönes zu sehen hatte.
Anschließend nach dem Besuch in der Ausstellung habe ich mich an einen Burger von Hans im Glück getraut! Das war ein immens großer Erfolg für mich, da ich schon extrem oft dort war, aber nie was im Restaurant gegessen habe. Mein Stolz hielt nich einige Tage an :)


Anna und Olaf :)
Der beste Burger, den ich je gegessen habe - ich glaube, er hieß "Kutscher" oder so ähnlich.
Dann - etwas abseits vom Thema, aber mich begeistert es - haben wir eine neue Pfanne gekauft, in der Pancakes zu 100% gelingen! Seitdem wir sie haben, gibt es regelmäßig Pancakes und Kaiserschmarren. Das coole daran ist, dass man sich wie ein TV-Koch beim zubereiten der Pancakes fühlt, da man die so hochwerfen und dabei wenden kann. Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr über eine Pfanne gefreut :D

Außerdem habe ich bei einem Gewinnspiel Schokolade von Pumpin Panda gewonnen - ihr hättet mich sehen müssen, wie ich vor Freude ausgerastet und durch die Wohnung gehüpft bin. Ich konnte nicht mehr aufhören, zu lächeln, obwohl es ja "nur" Schokolade ist. Es geht mir glaube viel mehr darum, überhaupt etwas gewonnen zu haben!

Und letztes Wochenende war ich ganz allein zu Hause, da meine Eltern für ein paar Tage weggefahren sind. Es lief nicht alles gut, aber ich habe versucht, das beste aus der Situation zu machen. Ich war in der Stadt und habe einen Asia Markt zum ersten Mal seit Ewigkeiten besucht und habe erstmal einen leichte "Kulturschock" bekommen, doch der hat sich schnell in Begeisterung umgewandelt. Ich habe ein paar coole Sachen mitgenommen (z.B. lila Süßkartoffel und Erdnuss Mochi) und möchte unbedingt nochmal hin. Und am nächsten Tag kam mein Bruder vorbei mit einer kleinen Überraschung (ein Plüschtier und das vegane Ben & Jerry's!) und wir haben zusammen einen Film geguckt. Ich war dann aber überglücklich, als meine Eltern endlich wieder zu Hause waren und ich wieder Gesellschaft um mich rum hatte. Das allein sein hat halt seine Vor- und Nachteile, wie ich feststellen musste.

Was ich gelesen habe: "Der Pfad des friedvollen Kriegers" von Dan Millman. Das Buch handelt von Dan Millman selbst und seiner Begegnung mit Sokrates, der ihm bei seiner Selbstfindung hilft bzw. ihm lehrt, bewusster zu leben. Themen sind Meditation, Achtsamkeit, Glück, Sinn des Lebens, Gesundheit, Spiritualität, Liebe und vieles weiteres. Es ist ein sehr spirituell veranlagtes Buch, also nicht unbedingt was für jedermann. Doch ich komme damit gut klar. Es ist sehr unterhaltsam und leicht verständlich geschrieben; die Handlung ist fesselnd und regt zum nachdenken an. Das Buch führt einem vor Augen, was man vielleicht selbst in seinem Leben "falsch macht", wie man seine Lebensqualität verbessern kann und warum es sich nicht lohnt, sich über die kleinsten Dinge aufzuregen. Ich fand es sehr interessant und informativ und die Geschichte wird mir bestimmt noch lange im Kopf rumschwirren.

Dann habe ich "Die Vier Versprechen" von Don Miguel Ruiz angefangen, nachdem es mir empfohlen wurde. Wieder ein relativ spirituell veranlagtes Buch, aber ich finde es echt augenöffnend. Es ist so ein Buch, das man nicht in einem Rutsch auslesen kann, weil es einem so sehr zum nachdenken anregt. Es werden vier "Versprechen" vorgeführt, nach denen man in der heutigen Zeit leben sollte, um ein erfülltes Leben führen zu können. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch, doch ich kann jetzt schon sagen, dass es definitiv eine große Empfehlung ist!


Was ich gesehen habe: "Ich bin dann mal weg" - ein deutscher Film nach dem gleichnamigen Buch von Hape Kerkeling. Das Buch habe ich nicht gelesen, doch da es ja ein Bestseller ist, konnte der Film ja nun auch nicht so schlecht sein. Eigentlich bin ich gar kein Fan von deutschen Filmen, doch dieser hier war einigermaßen ok. Es geht um Hape Kerkeling, der auf dem Jakobsweg nach Antworten für seine Fragen an Gott und das Leben sucht. Der Film besitzt etwas Humor, doch hauptsächlich dreht es sich natürlich darum, was für eine Herausforderung das beschreiten des Jakobswegs darstellt, sowohl körperlich als auch geistig. Wer etwas zum nachdenken braucht, dem kann ich diesen Film empfehlen.


Um einiges besser hingegen fand ich den Film "Umweg nach Hause", in dem u.a. auch Selena Gomez mitspielt. Ben Benjamin, der selbst mit Schicksalsschlägen in der Vergangenheit zu kämpfen hatte, legt einen Kurs zur Pflege und Seelsorge ab und beginnt, sich um Trevor zu kümmern, der in einem Rollstuhl lebt und auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Trevor macht Ben sein Dasein als Pfleger zu einer echten Herausforderung mit seinen Scherzen, doch Ben lässt sich nicht weiter davon beirren und beschließt, ihm seinen Traum zu erfüllen: ein Ausflug zum größten Loch der Erde. Auf dem Weg dahin treffen die auf Dot (Selena Gomez) und Peaches, die sie auf ihrer Reise begleiten. Der Film ist nicht nur lustig, sondern geht auch total ans Herz. Der Film hat mir echt gut gefallen und ich würde ihn immer wieder gucken. Ganz große Empfehlung!


Und dann habe ich noch "Bullyparade - Der Film" geguckt. Früher als kleines Kind habe ich total oft und gerne die anderen Filme von Michael Herbig geguckt und dieser Film hat mich total in die Zeit zurückversetzt. In ihm werden die einzelnen Filme (wie "Der Schuh des Manitu" oder "(T)Raumschiff Surprise") nochmal hervorgeholt und die Geschichten etwas anders erzählt. Der Film an sich hat nicht wirklich eine Handlung, doch trotzdem fand ich ihn sehr zum lachen und werde ihn mir definitiv nochmal anschauen.


Erkenntnis: Das Leben stellt einen immer wieder auf die Probe und Ängsten nur aus den Weg zu gehen hilft gar nicht. Man muss sich seinen Ängsten auch wirklich stellen, um sie zu besiegen. Läuft man vor ihnen weg, werden sie meist nur schlimmer. Und so bedrohlich die Ängste anfangs erst wirken, am Ende ist man doch immer stolz darauf, dass man über seinen Schatten gesprungen ist und sich der Angst gestellt hat. Es lohnt sich, auch wenn es erst nicht so erscheint.
Bin ich meinen Zielen näher gekommen: Ja. Ich habe einige Challenges gehabt und habe auch die Zeit allein zu Hause relativ heil überstanden. Früher hätte ich die Zeit allein dazu genutzt, weniger zu essen und wäre total in selbstzerstörerischen Verhalten gerutscht, doch ich konnte mich zusammenreißen, worauf ich sehr stolz bin. Allerdings muss ich auch zugeben, dass meine sozialen Ängste auf die Probe gestellt wurden und ich mich da nicht als besonders stark erweisen konnte.

Was hat mich glücklich gemacht: Dass mich mein Bruder besucht hat, als ich allein zu Hause war, er mir Gesellschaft geleistet und ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat. Dass ich zum ersten Mal einen Burger bei Hans im Glück gegessen habe und meine Familie ganz stolz auf mich war. Dass ich endlich in den Genuss des neuen veganen Ben & Jerry's Ein gekommen bin. Und dass ich bei dem Gewinnspiel gewonnen habe.

Kreiere dein Leben

Neulich habe ich eine sehr kraftvolle geführte Meditation von Laura Seiler gemacht - es war die "Erlebe deine Schöpferkraft" Meditation, die man z.B. bei iTunes hören kann. Der Titel mag für den einen oder anderen sehr merkwürdig klingen, doch in Wahrheit steckt dahinter die Weisheit, dass man die Macht hat, sein Leben selbst zu erschaffen und zu kreieren. Und mich hat diese Meditation echt zum nachdenken gebracht.

Im Prinzip ist unsere momentane Situation ein Resultat all unserer Handlungen in der Vergangenheit. Alle unsere Worte, Gedanken und Handlungen haben unser Leben geformt. Je öfter man einen Gedanken gedacht oder ein Handlung begangen hat, desto mehr beeinflusst es unser Leben. Das heißt einfach gesagt, dass überwiegend positive Gedanken einen glücklichen Menschen und ständige negative Gedanken einen eher verärgerten, pessimistischen Menschen hervorbringen. Von daher wäre es also von Vorteil, positiver zu denken, um auch ein nachhaltig positives Leben zu kreieren. Denn eigentlich ist jeder selbst für sein Schicksal verantwortlich - oft wird es auf äußere Umstände geschoben, wenn man in einer verzwickten und unglücklichen Lebenslage steckt. Klar kann man nicht alles im Leben beeinflussen, doch in solchen Situationen gilt es, das beste draus zu machen, anstatt sich über die Lage zu beschweren und sich immer weiter in negative Gedanken und Gefühle zu verstricken. Denn negatives Denken wird sicherlich nicht die Situation besser machen. Positives Denken hingegen macht einen optimistischer und auch motivierter, die Situation zum positiven zu verändern. Es mag nicht das Problem an sich lösen, doch mit dieser Herangehensweise ist es viel leichter, damit umzugehen und es auch schneller zu beseitigen.


Aber wieder etwas zurück zum Thema: Mit was ich mich täglich befasse, wird also meine Zukunft gestalten. Wenn ich mich beispielsweise jeden Tag mit dem Thema Videospiele auseinandersetze, wird es wahrscheinlich passieren, dass ich später mal eine große Sammlung an Spielen bei mir zu Hause vorfinde, oder dass ich in dem Bereich arbeiten werde. Je mehr ich mich damit befasse, desto mehr wird es Teil meines Lebens. Andersherum gesehen werde ich aber nie zum professionellem Spieler, wenn ich mich nicht dementsprechend öfter an den PC setze. Das bedeutet wiederum, wenn ich nicht nach meinen Träumen und Zielen handle, sie nur in meinen Gedanken verharren statt dass ich auch Bücher darüber lese oder mit anderen Leuten darüber rede, sie eben auch nur Träume bleiben.

Vielleicht klingt das etwas zu einfach für manchen, doch je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, wieviel Wahrheit da drin steckt. Erinnere ich mich an mein Leben zurück, so sehe ich dass alles, was ich früher in meiner Kindheit getan, gesagt oder gedacht habe, mein jetziges Leben in gewissem Maße beeinflusst. Noch heute bin ich sehr verspielt, weil ich mich früher den ganzen Tag mit meinem Spielzeug beschäftigt habe. Ich liebe Tiere, weil ich früher so gerne Filme und Bücher über Tiere angeguckt habe und auch tausende Plüschtiere besaß. Und auch die letzten Jahre mit der Krankheit zeigen mir, dass mir die negativen, selbstzerstörerischen Gedanken ein ebenso negatives Leben beschert haben. Je schlimmer ich mit mir und meinem Körper umgegangen bin, indem ich mich in Gedanken runter- und schlechtgemacht habe, desto mieserabler ging es mir auch, sowohl körperlich als auch geistig. Erst als ich begann, das positive zu sehen und auch liebevoller mit meiner Umgebung umgegangen bin, fühlte ich mich um einiges besser - ganz nach dem "Gesetz der Anziehung".

Um jetzt ein positives Leben zu erschaffen und meine Träume zu verwirklichen, bedeutet das, auch danach zu handeln. Nicht nur positiver denken, sondern auch mehr Liebe zu geben, sich mehr mit seinen Träumen auseinandersetzen, zu visualisieren, neues auszuprobieren, aus der Komfortzone zu treten und sich nicht mehr als Opfer seiner Umstände zu sehen. Jeden Tag dankbar sein für das, was man sich in der Zukunft erhofft. Das beste aus sich machen. Selbst die Person sein, mit der man gerne zusammen Zeit verbringen würde. Das geben, was man sich selbst erhofft und wünscht. Und natürlich immer jetzt schon handeln; nicht erst morgen, nächste Woche oder im neuen Jahr. Wir haben nicht ewig Zeit und sollten daher jeden Tag nutzen, um das Leben unserer Träume zu verwirklichen und zu leben.


Essen ist Medizin

Ich weiß noch, wie ich mir am Anfang meiner Genesung so viele Gedanken darum gemacht habe, wieviel man essen sollte, um gesund zu werden. Tä...